Mein Blog zum Thema Stress- und Selbstmanagement
Auf dieser Seite möchte ich über meinen Blog in unregelmäßigen Abständen Themen zum Stress- und Selbstmanagement vorstellen.
Gerne können Sie mir Ihr Feedback zu den Themen geben oder Fragen stellen. Bitte nutzen Sie dazu einfach meine Mailadresse unter Kontakt.
Sie können meinen Blog auch als Newsletter abonnieren.
Alle Berichte finden Sie auf dieser Webseite rechts nach Erscheinungsdatum (Archiv) sortiert.
Anchor (Podcast Plugin)
Diese Website nutzt Funktionen des Audio-Dienstes Anchor. Mehr Informationen hierzu finden Sie in meiner Datenschutzerklärung.
Dezember: Wie man sinnvoll mit alten Mustern umgeht
Egal, ob es um den Anschluss eines Druckers, das Ausprobieren einer Fernbedienung oder eine neue Funktion auf dem Handy geht, erstmal muss ich mich mit meinem inneren Leitsatz beschäftigen, der da lautet: "Ich kann das nicht". Der erste Gedanke, der mir schon so vertraut ist, ist immer: "Wer kann das für mich machen?" Um also die Angst vor einem Fehlschlag zu umschiffen, vor allem aber, vor der Erkenntnis: "Du kannst es wirklich nicht", was bedeutet: "Wie dumm bist du doch eigentlich!", vermeidet man auch noch einen eventuellen Erfolg, der ja schließlich zu weiteren Taten animieren würde. Aber so ist das: Wenn etwas tief in der Persönlichkeit eingefressen ist, kriegt man es nur schwer wieder raus, zumindest geht das nur mit sehr viel Bewusstheit.
Nach meiner Erfahrung ist das mit allen gewohnten Überzeugungen so. Inzwischen finde ich solche Momente ganz interessant, denn sie geben mir die Chance, über mich selbst hinaus zu wachsen, auch wenn es nur ein lächerlicher kleiner Akt ist. Jeder von uns hat Sachen, die ihm/ ihr schwerfallen, aus welchen Gründen auch immer. Der erste Schritt ist immer, anzuerkennen, dass man da vor einem Berg steht, der einem so furchtbar groß vorkommt. Das ist ein typisches Kindergefühl, das einen vielleicht an völlig fehlende Empathie, Ermutigung und Unterstützung in der Vergangenheit erinnert. Es wirkt wie ein starker Stresstrigger, der einen noch weiter entmutigt. Kürzlich fragte mich eine Frau, wie sie denn ihre ganzen destruktiven Muster mal aus dem Kopf bekäme, die wären einfach nur noch unnütz.
Da ist wie immer, auch wenn es uns nicht gefällt, genau das wichtig, was uns mal gefehlt hat, nämlich jemand, der uns sagt: "Ja, da ist es wieder, dieses blöde unnütze Gefühl. Das kennst du schon." "Schaun wir mal, wie wir damit jetzt umgehen."
Annahme der eigenen Angst vor Fehlschlägen oder negativen Gedanken beruhigt. Es bestätigt unser Gefühl, denn es ist ja einfach da. Auch wenn es so himmelschreiend überflüssig ist, so ist es doch da. Anerkannte Gefühle entspannen das limbische System und der Alarm kann schon mal runtergefahren werden. Alsdann ist wichtig, wie man nun mit der Sache umgeht. Denn die größte Furcht ist ja, wieder so ein schlechtes Gefühl von Inkompetenz oder Versagen zu spüren. Das Schmerzgedächtnis ist so empfindlich, dass es auch die geringste Frustration in dieser Sache für unerträglich hält und um jeden Preis zu vermeiden sucht. Nur keine weitere Enttäuschung, das wäre der Super Gau, so "denkt" unser Gehirn "fürsorglich" für uns. Dass Vermeidung natürlich der beste Weg ist, das Ganze noch weiter zu verschlimmern und noch tiefer ins Gehirn einzubrennen, kann es ja nicht "wissen". Um da herauszukommen, ist wichtig, sich zuerst ein kleines Wohlfühlpolster anzulegen. Ich mache unangenehme Sachen deshalb meist morgens, nachdem ich gut gefrühstückt und zusätzlich noch etwas für mich getan habe, mich also in Bestform befinde. Und: Ich plane meist etwas Angenehmes, was ich danach, nach dieser "Herausforderung", mache. Zur Sicherheit habe ich noch einen Plan B in der Tasche, der mich vor zu viel Frustration beschützt.
Wenn Sie also das nächste Mal vor einem vermeintlichen Berg stehen, das kann auch schon die Logistik des Weihnachtsrituals sein, mit allen Erwartungen, die da dranhängen, machen Sie es doch mal mit einem wissenden, verschmitzten inneren Lächeln: "Mal sehen, wie wir mit diesem bekannten Ladenhüter diesmal umgehen", und dann lassen Sie sich mal überraschen von der Kreativität Ihres Gehirns. Das funktioniert nämlich auf einmal viel besser, und Ihnen kann eine Menge einfallen. Denn der Tag kommt nicht, an dem es keinen Frust mehr gibt. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Neugierde und Gelassenheit.
Ein gesegnetes Weihnachtsfest wünscht Ihnen
Ihre Sabine Gapp-Bauß
Feedback zum Bericht gerne per Mail an mich
... nach oben
November: Den Domino-Effekt nutzen
Wenn sich Schwerpunkte in der eigenen Arbeit oder im Leben verschieben, muss man darauf antworten und neue sinnvollere Strukturen schaffen. Da es meistens mehrere "Baustellen" gibt, die nicht alle auf einmal bedient werden können, ist es sinnvoll, sich immer schwerpunktmäßig auf ein Gebiet zu konzentrieren. Veränderungen in der Lebensführung macht man am besten schrittweise, so wie ich es jüngst in einem Gespräch mit einem Klienten empfohlen habe. Der Familiensegen hing schon lange schief. Um ihn wieder gerade zu hängen, brauchte es viele kleine Einzelschritte. Nachdem es gelungen war, die Kleinkinder auf ruhigere Nächte mit ausreichend Schlaf einzuschwören, ging es um eine stressfreiere Gestaltung des Starts in den Tag, der bisher immer mit Widerständen und langen Diskussionen um Zuständigkeiten einherging. Ähnlich wie bei den Erfolgsstrategien für eine Fußballmannschaft, muss sich aber immer erst einmal etwas im Kopf verändern. "Was will ich wirklich –wie soll es sein?", ist die Frage. Man muss die Veränderung wirklich wollen und ein klares inneres Bild davon kreieren. Das ist oft gar nicht so einfach. Ohne inneres Bild gibt es aber keine eigene "Vorstellung". Also: Kein Bild vom üblichen stressigen Morgen sondern eine echte Alternative: Zum Beispiel eine lustvolle, liebevolle Familiensituation, von der jeder etwas Positives mitnimmt in den Tag. Statt gestresster Mienen am Frühstückstisch und hektischem Agieren beim Abschied: Freude und Gelassenheit angesichts eines schön gedeckten Frühstückstisches, einer brennenden Kerze auf dem Tisch, schon am Vortag bereitliegender Schulbrote für alle, und nebst dampfendem Kakao oder Kaffee einen Moment der Ruhe, bevor alle sich in verschiedene Richtungen zerstreuen. Sich zunächst auf eine einzige Situation zu konzentrieren, die einen besonders stresst, stellt genügend Entschlusskraft, Energie und Kreativität bereit, um hier etwas zu verändern. Erfolge lassen sich nämlich oft nicht auf "ganzer Linie", sondern eher in einem Teilbereich erzielen. Auf magische Weise strahlt aber dieser Teilbereich sofort auf alle anderen Ebenen aus. Entscheidungsfindung in einem Teilbereich macht Mut und übt Entscheidungsfindung in anderen Bereichen. Das ganze Leben wird davon positiv infiziert, ohne dass Ihnen das bewusst ist. Der typische Domino-Effekt. Deshalb: Blenden Sie erst einmal aus, was jetzt noch unklar ist. Sie brauchen es nicht unter den Tisch kehren sondern nur zur Seite zu stellen. Stattdessen konzentrieren Sie sich auf das, was Ihnen als Erstes wichtig ist zu verändern. Der Weg ergibt sich dann schrittweise. Falls sich partout noch kein neues Bild ergeben will, macht nichts. Kein Hadern, kein Lamentieren! Sagen Sie sich: "Geht noch nicht!" Dann geht vielleicht etwas Anderes, was jetzt schon geht.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Feedback zum Bericht gerne per Mail an mich
... nach oben
September: Entspannung, aber wie?
Ich mag das Wort Entspannung überhaupt nicht, weckt es doch oft die Assoziation an Menschen, die es sich ständig gut gehen lassen müssen, die nur an sich denken und die sich durchs Leben schonen. Auch gehen die meisten davon aus, dass man dafür viel Zeit braucht. Dabei meint Entspannung eigentlich nur, überflüssige Spannung sein zu lassen und nicht mehr Spannung aufzuwenden, als man für eine Tätigkeit braucht, bzw., die einer Situation oder einem Gefühlszustand gerade angemessen ist. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Ich weiß auch noch genau, wie lange es bei mir selbst gedauert hat, bis ich dafür wirklich ein Gefühl entwickelt habe. Ich erinnere mich aber auch noch sehr genau an den Tag während meiner Studienzeit, an dem ich zum ersten Mal erlebt habe, wie es sich anfühlt, wenn man bewusst aus einem hohen Spannungszustand aussteigt. Und zwar sofort. Bis dahin war ich meinen Stimmungen, meinen Schmerzen im Körper meist auch hilflos ausgeliefert. Anstrengend!
Der Punkt ist, den Kopf nicht nur dazu zu benutzen, um sich anzutreiben, über etwas nachzudenken oder etwas Bestimmtes zu tun, sondern ihn daran zu gewöhnen, Rückmeldungen über das eigene "Gewahrsein" zu melden. Man nennt das Präsenz. Technisch ausgedrückt würde das heißen, nicht mehr Treibstoff zu verwenden als nötig, Energie zu sparen und Reibungsverluste durch unphysiologische Spannungszustände zu vermeiden. Künstler, Sportler, Musiker lernen das, bzw. sie haben es im Blut, wenn sie gut sind. Es geht also einmal darum, die Lockerheit des Körpers wieder herzustellen, indem man unnötige Verkrampfungen loslässt: Stirne locker, Kiefer locker, Schultern runter, Hände und Finger locker, Bauch locker, Gesäß locker, Beine locker und vor allem: Guter Kontakt zum Boden, im Sitzen, im Stehen, aber auch zur Unterlage, wenn wir im Bett liegen. Wie schon oft gesagt, kommt nur so unser Gehirn in einen bestmöglichen ganzheitlichen Denkmodus. Man wird unverkrampft, egal, wie schwierig die Sachlage gerade ist. "OK, gerade ist es so!" und loslassen, "weich" werden - sanft atmen!"
Warum das gar nicht so einfach ist: Wir müssen Verantwortung übernehmen. Statt sich dem was gerade ist, einfach so "bequem" zu überlassen oder auszuliefern, muss es durch den Filter unseres Denkens laufen. Statt: "So fühl ich mich halt und weil es so stressig ist, bin ich so verkrampft", muss es heißen "Es ist zwar wieder so, stressig, anstrengend, belastend, bitter, traurig…, aber ich kann mich anders fühlen, egal, was gerade ist!" Und dann kann man sich selbst einen sanften Atem schenken. Man kann sich mental trösten. Man kann eine Hand auf den Scheitel legen und sich beruhigend berühren. Manchmal muss man erst mit inneren Miesmachern diplomatische Verhandlungen führen(wie im letzten Newsletter ausgeführt), aber wenn die mal begriffen haben, dass man so viel cleverer ist, machen "sie" meistens mit. Also: Schluss mit zu viel Spannung! Spielen Sie mal mit der Haltung der Leichtigkeit und Lockerheit und des Mitgefühls für sich selbst. Ihre Umgebung wird es Ihnen rückmelden, bzw., automatisch von Ihnen angesteckt werden.
Viel Freude beim Ausprobieren!
Feedback zum Bericht gerne per Mail an mich
... nach oben
August: Innere Antreiber verstehen
Bei den typischen Antreibern handelt es sich meist um alte Muster aus Kindertagen, in denen die entsprechenden Einflüsterungen der Erwachsenen verinnerlicht wurden. Verinnerlichte Muster dienen dazu, das eigene Leid durch vorauseilenden Gehorsam zu mildern und Dauerdruck „kalt an sich abperlen zu lassen“. Gerade Kindern, die als sehr lebendig oder ungestüm gelten, treiben Erwachsene oft ihre Lebendigkeit aus, indem sie sie klein oder schlecht gemacht haben. Auf diese Weise lassen sie sich besser ertragen oder gar „dressieren“. Leider führt ein solches Muster dazu, dass man als Erwachsener das Gleiche macht - und zwar mit sich selbst. Wie kommt man da wieder heraus?
Lehnen Sie sich mal zurück – im Stuhl oder Sessel, in dem Sie gerade sitzen, und erinnern Sie sich daran, bei welchen Gelegenheiten Sie sich Druck machen.
Und dann entspannen Sie sich bei dieser Vorstellung. Würdigen Sie, dass die Stimme, die Ihnen da Druck macht, eigentlich nur möchte, dass Sie etwas besonders schnell,
besonders gut, besonders einfallsreich tun. Der „Antreiber“ will Sie – indem er Sie runtermacht, eigentlich nur davor schützen, dass Sie sich überschätzen und Fehler
machen, weil Sie sich nicht genug anstrengen. So paradox es ist: Er liebt sie also und will nur Ihr „Bestes“. Dass er dabei genau das Gegenteil erreicht, „weiß“ er
natürlich nicht. Immer dann, wenn wir als Kinder einseitig auf Leistung getrimmt wurden oder Kinder viel zu früh Verantwortung übernehmen mussten, gibt es da eine sehr
trenge Instanz in der Persönlichkeit, die das Antreiben nicht lassen kann. Der Antreiber ist also aus Not entstanden. Weil es früher einmal notwendig war. Wichtig ist
also, der Stimme, die da antreibt, genau zuzuhören und zu erkennen, was sie will. Es gilt also erst einmal ganz viel Verständnis für den Antreiber zu haben, sein Wesen zu
erkennen und zu würdigen. Man kann sagen: „Vielen Dank, dass du mich gerade wieder retten willst, oder mich daran erinnerst, dass ich mich anstrenge, damit alle mit meiner
Leistung zufrieden sind und ich meine Ruhe habe“. Sie könnten würdigen, dass diese Haltung früher zum Überleben sehr wichtig für Sie war. Doch heute können Sie den Antreiber,
wie es obige Frau gemacht hat, wie einen „hassgeliebten“ Weggefährten (die „Pissgurke“) neben sich setzen und dann entspannt prüfen, wie und wieviel Sie von Ihrem Pensum
erledigen oder ob sie den negativen Einflüsterungen weiter Ihr Ohr leihen wollen.
Denken Sie daran: Alte Muster sind immer aus Not entstanden oder weil es sich so besser leben ließ. Kindern in Not hört man deshalb gut zu und fragt sie,
was sie zu ihrer Sicherheit brauchen. Man kann sie trösten, beruhigen oder mit Humor sehen. Und dann machen Sie es so, wie es jetzt als gestandene
Frau oder gewichtiger Mann gerade am sinnvollsten, gemeinsam mit ihrem „Antreiber“!
Ich wünsche Ihnen viel Freude mit Ihren ganz persönlichen Antreibern!
Feedback zum Bericht gerne per Mail an mich
... nach oben
Juli: Herausforderungen nehmen wie sie sind
Was ist Leben? Und wann fühlt sich Leben gut an? Mir ist aufgefallen, dass auch oder gerade unter schwierigen Bedingungen Leben oft besonders intensiv wahrgenommen und genossen werden kann, nämlich dann, wenn nichts selbstverständlich ist: Zeit für sich selbst, angenehme Situationen, wärmender Sonnenschein. Offenbar, und das erlebe ich auch bei mir selbst immer wieder, kommt es auf die Haltung an, die wir dazu einnehmen. In Durststrecken des Lebens gilt es, sich von den tausend kleinen Dingen seelisch zu ernähren, die einem täglich begegnen oder die man sich selbst erschafft. Ein freundliches Wort im Laden, ein verschenktes Lächeln, ein Gruß. Die Freude, wenn man mal wieder „Klar Schiff“ gemacht hat: Müll weggebracht, Bücher sortiert, Elektroschrott entsorgt oder einfach nur den täglichen Kleinkram erledigt hat. Durststrecken müssen bewusst durchlebt werden, dann gehen sie schneller vorbei. Die Voraussetzung dafür, dass uns in Engpässen des Lebens, aber auch in ganz normalen Urlaubszeiten das Leben gelingt, ist, dass wir es nicht anders haben wollen als es gerade ist, zumindest für eine gewisse Zeit. Der Grund: Das entspannt nicht nur unsern Körper und unsere Gefühle sondern auch unser Gehirn. Und ein entspanntes Gehirn ist unglaublich kreativ im Finden von Lösungen oder Möglichkeiten zu leben. Viele Betroffene von Depression fragen mich immer wieder, wie sie täglich damit umgehen sollen, wenn die Angst vor dem „Schlechtgehen“ kommt. Die Antwort ist, die Angst mit einzukalkulieren, mit ihr zu rechnen, sie anzunehmen, wenn sie kommt. Sie warnt davor, das Leben zu selbstverständlich zu nehmen, die Vollautomatik des Funktionieren-Müssens laufen zu lassen, wie früher, als das noch funktioniert hat. Und zwar so lange, bis ein neuer, wachsamerer Automatismus sich eingeübt hat. Aber auch für die sogenannten „Gesunden“ ist es immer mal wieder sinnvoll, das Leben als Übung zu betrachten. So, als ob Sie alles zum ersten Mal machen würden. Dafür eignen sich Ferienzeiten hervorragend, insbesondere, wenn man sie zu Hause verbringt. Aber auch eine Reise stellt die Herausforderung, dass vieles nicht so ist, wie man es sich vorgestellt hat. Annahme, statt „ich will es aber anders“ ist dann ein gutes Motto zum Üben im Sinne von: „Es ist so wie es ist“. Und die Frage: Was kann ich durch Annehmen der Situation jetzt lernen. Eine Gelegenheit wäre, seine eigenen unglücklichen Gefühle besonders zu umarmen, wertzuschätzen, und ständig in einem positiven Selbstgespräch zu bleiben. Das wäre schon mal ein stabiler Selbstkontakt, der meist völlig vergessen wird, wenn es uns gut geht. Und doch ist er die Basis dafür, dass wir uns wohlfühlen, und zwar egal, was um uns herum passiert. Wir nehmen diesen Umstand oft als völlig selbstverständlich hin und wundern uns dann, wenn er wieder verschwindet. Er verschwindet nicht so leicht, wenn man zum Beispiel bewusst für ein gutes Körpergefühl sorgt, indem man schon morgens etwas Stärkendes für den Körper tut: Ein, zwei kleine Yogaübungen, Tautreten auf der Wiese, am offenen Fenster ein paar Minuten mit den Armen schwingen und ausgiebig atmen…
Wie oft geht es uns so, dass wir unser Leben nur akzeptieren unter unseren Bedingungen. Die Bedingungen stellt aber vielleicht gerade eine bestimmte Lebenssituation oder jemand anderes: Kinder, der Arbeitgeber, kranke Angehörige, das Wetter, der eigene Gelbeutel oder die eigenen beschränkten Ressourcen. Sehen wir es doch mal so: Gerade wir bekommen die Aufgabe, genau das Leben zu führen, das gerade vor uns liegt, niemand anderes. Das Besondere im „Normalen“ sehen könnte uns also ganz spannende Perspektiven eröffnen. Mir jedenfalls geht es immer wieder so. Und wenn ich es meinen Klienten rate, zaubert es regelmäßig ein verschmitztes Lächeln ins Gesicht. Gute Idee!
Viel Phantasie beim Ausprobieren!
Feedback zum Bericht gerne per Mail an mich
... nach oben
Januar: Genau analysieren statt vorschnelle Schlüsse ziehen
Wenn mir jemand sagt, aus diesem oder jenem Grund ginge es ihm schlecht, werde ich immer etwas hellhörig. Vor kurzem teilte eine Frau mir mit, dass sie sich gestresst fühle, weil eine bestimmte Kollegin zu ihrer Unterstützung und Zusammenarbeit beigeordnet sei. Sie sei auch sehr hilfreich, aber eigentlich arbeite sie lieber alleine. Warum sie lieber allein arbeite, obwohl es zu zweit deutlich entspannter sein könne, konnte sie erst nicht formulieren. Bei der genauen Analyse kam heraus, dass die sie Angst hatte, dass über sie geredet und sie mit andern Kollegen verglichen würde. Sie hatte deshalb ständig Angst Fehler zu machen, obwohl gerade Fehler zum normalen Prozess einer Konzeptentwicklung dazugehörten, wie sie mir sagte. Sie strengte sich ständig viel zu sehr an.
Wenn wir nicht genau wissen, warum etwas uns beeinträchtigt, können wir auch nichts daran ändern. Wir bleiben in der Opferfalle und damit ohnmächtig, also handlungsunfähig. In diesem Fall war es so, dass die Frau
- sich viel zu sehr abhängig machte von der Meinung anderer, obwohl sie wusste: Geredet wird immer, na und?
- den Focus viel zu sehr auf das Außen statt auf sich selbst richtete und sich dabei selbst überhaupt nicht ernst nahm.
- kein wirkliches Selbstverständnis in dieser Zusammenarbeit hatte, nach dem Motto: Wie will ich es haben?
- kein Konzept hatte, wie sie sich deutlich positionieren und wie sie Menschen mit dem typischen „Gerede“ souverän den Wind aus den Segeln nehmen könnte („Ich weiß, da wird immer viel geredet…“).
In diesem Fall wurde der Frau bewusst, wie wenig sie ihre Leistung würdigte und dazu stand. Ein Leuchten ging über ihr Gesicht, als sie merkte, wie gut sie alles bisher gemanagt hatte und sich klar darüber wurde, dass sie als sehr anerkannte Kollegin galt.
Auch wenn wir meinen, das Wetter sei schuld an unserer schlechten Laune, ist es oft der Mangel an Selbstfürsorge, frischer Luft oder einfach Zeit, der uns übellaunig werden lässt. Denken Sie auch immer mal wieder daran, eine genaue „Diagnose“ zu stellen. Fragen Sie sich, ob Sie körperlich in der richtigen Verfassung sind und was für Gefühle Sie genau tangieren. Bekommen Sie heraus, was Sie gerade darüber denken. Denn es ist schon Energie raubend, wenn Sie sich ständig für inkompetent halten. Und wenn Sie dann noch schlecht geschlafen haben, ist die Angst vor dem Versagen vorprogrammiert.
Fragen Sie sich, ob der äußere Rahmen gut auf Sie zugeschnitten ist. Haben Sie den richtigen Platz? Ich erinnere mich, dass ich einmal bei einem Mann einfach nur empfohlen habe, den Schreibtisch umzudrehen. Er saß immer mit dem Rücken zur Tür, sodass sich sein limbisches System ständig in einem inneren Alarmzustand befand, weil hinter seinem Rücken etwas nicht kontrollierbar war. Auch die Zeitgestaltung spielt oft eine wichtige Rolle. Machen Sie immer eine großzügige Zeitplanung. Und schließlich ist manchmal auch eine klare Aussprache nützlich, um den Stress aus einer Beziehungskonstellation herauszuholen.
Schauen Sie den wirklichen Gründen ins Auge, suchen sie so lange, bis sie wissen: Das ist es!
Viel Spaß beim Finden von „des Pudels Kern“ – jetzt!
Archiv
Dezember: Mach es dir hell im Dunkel
November: Selbst oder Ego? "Ich will." oder "Ich will aber unbedingt!"
Juli: Körper fühlen macht kühlen Kopf
Juni: Stress mit der Maske? Besser atmen!
April: Respekt, aber keine Angst vor einer Covid 19-Infektion!
Februar: Coronainfektionen - Was ist hilfreich?
Januar: Einfach leben, fokussieren auf kleine Dinge, selber machen statt kaufen
Dezember: Sich rückverbinden mit dem Wunderbaren
November: Wohltuendes für Körper und Seele
Oktober: Innere Quertreiber oder sonstige blinde Flecken erkennen
August: Die Balance zwischen "Ego" und "Selbst"
Juni/Juli: Man kann aus allem etwas machen
Mai: Natürliches Stressmanagement
April: Bei Ärger - den Default Modus im Gehirn pflegen
März: "Ich weiß nicht"- Zustände akzeptieren
Dezember: Selbstfürsorge durch Ernährung - die "Supersuppe"
November: Die spirituelle Intelligenz nutzen
Oktober: Den Sinn zu verstehen, entstresst!
September: Bewusstheit geht immer!
August: Tu`s mit Liebe oder lass es bleiben!
Mai: Schalten Sie ab, jetzt sofort!
April: Umgang mit Widerständen
Dezember: Auch mal die "Komfortzone" verlassen
Oktober: Problemlösung in Beziehungen
September: Zentriertheit und Konzentration
Juni: Lockerer Probleme lösen mit Hilfe des Kontrastierens
Mai: Mit Widerständen bewusst umgehen
April: So nutzen Sie den Atem als Brücke zu Bewusstheit und Besonnenheit
März: So meiden Sie Stress durch ständigen Innovationsdruck
Februar: So kommen Sie körperlich stressfrei durch den Winter