Mein Blog zum Thema Stress- und Selbstmanagement
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Dezember: Hoffnung - eine unerschöpfliche Ressource
Wie oft geschieht es – nach einem ganz schönen Tag – dass die Stimmung plötzlich abrutscht, wir zu nichts Lust haben und vor allem das Gefühl haben: Dieser Zustand hört jetzt nicht mehr auf. Insbesondere in der dunklen Jahreszeit kann dieses Gefühl durch Einsetzen der Dunkelheit getriggert werden. Allein die Dunkelheit führt dazu, dass der Faktor gute Laune, angeregt durch den Neurotransmitter Serotonin, im Gehirn Mangelware ist. In solchen Situationen kann jede kleine negative Erfahrung im außen, jedes Missgeschick und jeder trübe Gedanke mächtig zu einem Grundsatzproblem aufgeplustert werden. Und wenn man diesbezüglich seine Gedanken weiterspinnt, kann dies zu einer Negativitätsspirale werden, die zu lang anhaltender Hoffnungslosigkeit oder zumindest zu einem Verlust an Selbstvertrauen führt. Wie geht man damit um?
So paradox es für Sie vielleicht klingt: Ich schaue mir in solchen Fällen oft instinktiv meine Umgebung an und sehe vieles herumliegen, was mich irritiert. Was mache ich da eigentlich?
Eigentlich immer, wenn unsere Stimmung in den Keller geht, funktioniert gerade unser Denken nicht mehr ganz gesund. Es herrscht Chaos im körperlich-geistig-seelischen Zusammenklang: Genauer gesagt: Der Körper ist nicht mehr locker, unser Denken ist nicht mehr ganzheitlich sondern beschränkt sich auf einen winzigen Ausschnitt unseres Erlebens und die Gefühle sind entsprechend dem Tunnelblick im Katastrophenmodus. Als Grundgefühl herrscht Angst vor. Oft ist sie gar nicht recht spürbar sondern sie äußert sich nur in dem angespannten Körperempfinden. Wir haben also Chaos im Denken, im Fühlen und ein unangenehmes Körpergefühl. Grund genug, um sich zu sorgen, ob wir da wieder herauskommen.
Indem Sie sich ganz schnell in Ihrer Umgebung etwas Übersicht verschaffen und etwas aufräumen, bekommt das Auge schon mal einen Eindruck von Klarheit. Wir verschaffen uns schnell ein winziges Erfolgserlebnis, das uns beweist: Du kannst etwas bewirken, du bist also nicht völlig ohnmächtig. Allein dieses positive Erleben von "Selbstwirksamkeit" erlaubt dem Körper, sich wenigstens etwas zu entspannen. Und damit können sich die Angstempfindungen schon etwas relativieren. Haben wir also die Erregung im Gehirn etwas gedimmt, setzt unser konstruktives Denken wieder ein und wir sind in der Lage zu analysieren und zu sortieren. Dabei wird uns vielleicht schnell bewusst, was der Auslöser unseres "Seelenabsturzes" war und welche (oft) kindlichen Versagensgefühle da angetriggert worden sind. Statt also diesen das Feld zu überlassen und ins Drama zu gehen, geht es darum, uns wieder als Ganzheit wahrzunehmen, nüchtern denken zu können, aber auch wieder fürsorglich mit uns selbst sprechen zu können, uns zu trösten, uns zur Not Unterstützung zu holen. So kommt die Zuversicht zurück.
Passen Sie also immer darauf auf, dass Sie nicht in Katastrophenphantasien hängenbleiben. Sagen Sie STOPP, wechseln Sie die Ebene, verschaffen Sie sich etwas Übersicht, tun Sie etwas anderes, als das was Sie gerade tun und analysieren Sie was gerade passiert ist. Man kann sagen: Immer wenn wir sehr erregt, "angefasst", über Gebühr ängstlich sind, treibt eine alte Verletzung gerade ihr Unwesen. Jemand oder etwas hat gerade eine verletzliche Stelle unserer Seele getroffen, die nun wie eine offene Wunde schmerzt. Und Angst macht. Die große Kunst unseres erwachsenen Ichs ist es, dazu in eine freundlich-fürsorgliche Distanz zu gehen und uns selbst seelisch zu nähren. So schöpfen wir wieder Hoffnung. Und Hoffnung, oft auch nur die Aussicht auf Hoffnung, ist der seidene Faden, an dem oft unser ganzes Leben hängt. Ein Psychotherapeut ist dann gut, wenn er uns hilft, unseren inneren Berater zu entwickeln, der durchblickt, relativiert, tröstet, erklärt und ermutigt. Ich freue mich jedenfalls immer sehr, wenn Betroffene mir schon recht gut erklären können, wie ihr Stimmungstief entstanden ist und was sie schon unternommen haben. Oft reicht es zu bestätigen, dass das genau der richtige Weg ist.
Ich wünsche Ihnen gerade für die Zeit vor Weihnachten ganz viel Selbstfürsorge
Ihre Sabine Gapp-Bauß
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August: Regelmäßiges "Buch führen" motiviert
Ich selbst habe es mir schon seit vielen Jahren zur Angewohnheit gemacht, je nach meiner Lebenssituation täglich oder in gewissen Zeitabständen zu überprüfen wo ich stehe: Wie es mir zum Beispiel gesundheitlich geht, falls ich eine Zeitlang immer wieder irgendwelche Zipperlein hatte, wie es Haus und Garten geht, ob ich meine Beziehungen regelmäßig gepflegt habe oder ich mit meinen beruflichen Aktivitäten zufrieden bin. Es ist tatsächlich so, dass unser Leben in all diesen Bereichen einigermaßen im Lot sein muss, damit wir auf lange Sicht zufrieden sind. Nur seine beruflichen Ziele oder nur seine Gesundheit im Blick zu haben, funktioniert genauso wenig wie nur seine Beziehungen oder nur sein Umfeld zu pflegen. Alle Bereiche können aber nie gleichzeitig, und schon gar nicht perfekt bedient werden, sollten aber immer wieder ins Lot gebracht werden. Kein Bereich darf völlig in Vergessenheit geraten. Spätestens, wenn bei mir zum Beispiel die Zimmerpflanzen welke Blätter bekommen und die Spinnweben in den Ecken überhand nehmen, wird mir klar, dass meine Wohnung zu wenig Fürsorge bekommt. Und das hat Auswirkungen auf mein gesamtes Befinden.
Erst recht ist es notwendig und gibt Sicherheit, immer wieder zu überprüfen, wie die Lage ist, wenn jemand in einer schwierigen Lebensphase ist. Dann ist am Abend das tägliche Skizzieren des Tages sehr sinnvoll. Ich empfehle es folgendermaßen zu handhaben: Statt alle möglichen sachlichen Informationen aneinanderzureihen, ist es besonders effektiv, ein inneres Bild von dem Tag zu kreieren, das man sich gut im Kopf behalten kann, indem Sie ihm quasi ein "Etikett aufkleben"; z. B. "der Tag mit Kalle im Baumarkt" oder "Schlüssel verlegt, Steuererklärung fertig". Die Worte erinnern Sie genau an das Lebensgefühl dieses Tages und an viele Details, die noch dazugehörten. Dann folgen die wesentlichen "Goldstücke" und "Lernaufgaben", falls etwas schief gelaufen ist. Falls es um Ihre seelische Stabilität geht und das Ziel, aus Ihrem täglichen Stress herauszukommen, gehören unbedingt kurze Hinweise auf Ihr Befinden dazu, zum Beispiel: "Zur Zeit nur kurze Einbrüche mit Angst und Ärger", oder: "Trotz Kinder- Chaos ganz bei mir geblieben". Man kann einzelne Hinweise auch in großer Schrift oder farblich markieren, sodass Sie schon beim schnellen Durchblättern Ihrer Aufzeichnungen registrieren, wieviel gute Tage Sie schon erlebt haben. Zumindest lässt sich so sehr schnell rekonstruieren, was dazu geführt hat, dass Sie sich aktuell gerade schlechter fühlen. Falls da an 5 Tagen hintereinander eine Überforderung die andere gejagt hat, würden Sie normalerweise die Ursachen nicht mitbekommen, denn da ist so viel passiert, dass Sie das Ausmaß der Überforderung – seelisch oder körperlich- nicht einschätzen können. So war es jedenfalls kürzlich bei mir, als ich eine Woche lang die aufgeschobenen Arbeiten von mehreren Monaten in Haus und Garten nachgeholt habe, zusätzlich zu Geburtstags und Besuchsvorbereitungen. Es ist nicht schlimm, mal über seine Grenzen zu gehen, wenn man die Überforderung wieder ausgleicht. Schlimm ist, wenn man sie nicht merkt und sich wundert, warum man seine Stabilität verliert.
Deshalb: Führen Sie "Buch", nicht wie ein sachlicher Buchhalter sondern lustbetont, aber gerne auch wie ein sachlicher Buchhalter, der dazu viel Lust hat. Entscheidend ist tatsächlich Ihre innere emotionale Beteiligung. Wichtig ist, dass Sie sich wirklich wichtig sind und nicht nur Zähne knirschend Ihre Aufzeichnungen machen. Sicher kommt das auch mal vor, aber die Grundstimmung sollte sein: "Ja, das bin ich mir wert, ja, ich will mein Leben bewusst gestalten!" Diese Angewohnheit ist bei jungen Menschen wichtig, um sich nicht nur noch in den digitalen Medien aufzuhalten sondern vor allem bei sich. Für Ältere ist sie entscheidend, um das Gehirn zu trainieren, sich Dinge von Bedeutung zu behalten, die Zeit etwas "anzuhalten" und jeden Tag bewusster zu erleben. Nicht umsonst hat die Nonnenstudie ergeben, dass Menschen, die täglich Resümee halten, weniger Gefahr laufen an Demenz zu erkranken.
Es ist von unschätzbarem Wert für die eigene Entwicklung und motiviert Sie dazu, lauter gute Tage zu erleben, von denen Sie eine denkwürdige Notiz machen können. So wächst die innere Freude, die die Produktion Ihrer Neurotransmitter gehörig anschiebt. Und das merken Sie an mehr Elan und Zuversicht, auch wenn es mal anstrengende Zeiten gibt. So fühlt sich Selbstwirksamkeit an.
Viel Spaß beim Ausprobieren oder beim "Fortfahren", falls Sie das schon tun.
Ihre Sabine Gapp-Bauß
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Juli: Mit "Hängern" umgehen
Wir Menschen sind so gebaut, dass wir am liebsten in gewohnten Abläufen denken. Am liebsten ist es uns, wenn Körper, Seele und Geist im "Autopilot" fahren, das heißt, dass alles wie von alleine, sozusagen "wie geschmiert" läuft. Sich zu sehr mit sich selbst beschäftigen zu müssen, erscheint uns anstrengend. Wenn jemand also nach einer gewissen seelischen und körperlichen Durststrecke wieder "obenauf" ist, das Selbstsabotageprogramm also wieder erfolgreich durchbrochen ist, dann denkt er/sie gerne: "So, und jetzt läuft das immer weiter so!" Dann wird oft noch eine Schippe draufgelegt und da ja alles gerade so gut läuft, werden die Grenzen sowohl auf seelischer als auch auf körperlicher Ebene gnadenlos ausgereizt.
So hatte ich vor ein paar Tagen auch einen typischen "Hänger", nachdem ich wirklich viel im Garten erledigt hatte, unter anderem überbordendes Unkraut am Bordstein entfernt, eine Tätigkeit, bei der man denkt, wenn man einmal anfängt, hört es nie auf. Die Erfolgssträhne hatte mich dazu animiert, noch eine Menge Verschönerungsideen umzusetzen, Baumarktbesuche in der Rushhour eingeschlossen. Ich war so aktiv, dass mein Kopf nur so schwirrte und ich nachts nicht wirklich zur Ruhe kam. Mein Körper verlangte quasi nach noch mehr Aktivität, ganz zu schweigen von meinem Hirn. Die Folge: Wenig erholsamer Schlaf und am nächsten Tag ein irgendwie "leeres" Gefühl. Ein typischer Hänger eben. "Hänger" produziert unsere Seele dann, wenn wir dringend seelische Verdauung nötig haben, weil Körper, Seele und Geist gerade nicht mehrzusammenarbeiten: Entweder ist der Körper zu weit vorgeprescht, die Gedanken haben sich überschlagen oder die Seele kam gar nicht mehr mit, weil alles viel zu schnell ging. Die seelische "Verdauung" fehlte.
Bei Menschen in Krisen können sich solche Hänger katastrophal auswirken, da sie sofort die seelische, aber auch geistige und körperliche Abwärtsspirale heraufbeschwören – manchmal für Tage und Wochen. Die "verfahrene Kiste" wieder ans Laufen zu bringen, ist erst einmal nicht so einfach, aber eigentlich auch wieder nicht. Es braucht nur einen Moment der Kapitulation, der Einsicht: "Ja, so hab ich das hingekriegt." Und dann, so empfehle ich es immer wieder, ist wichtig, die Seele, oder besser gesagt, unseren inneren Widerstand, unser Unvermögen, unser "doofes" inneres Kind wirklich ernst zu nehmen. Ja, es ist wichtig, sich dort hinunter zu beugen und erst einmal eine Weile dabei zu verweilen. Lieber ist uns ja, gleich wieder die Ärmel hochzukrempeln und etwas Vernünftiges zu tun, damit der Hänger aufhört. Stattdessen ist aber eher erst einmal eine Vollbremsung notwendig. So auch bei mir: Ich lasse in solchen Momenten völlig los und gehe nicht gegen meine schlechte Laune an. Den größten Dienst erweise ich mir, wenn ich meine Ideenlosigkeit und Überdrüssigkeit eine Weile wirklich aushalte.
In meinen Coachings ist es oft der entscheidende Ansatz zur Wendung des Problems, wenn ich Klienten überzeugen kann, genau das zu "tun". Nämlich nichts. Ernsthaftigkeit ist gefragt. Sich erst einmal wieder nach innen wenden statt von außen das Heil zu erwarten. Meist kommt nach einer Weile ein deutliches Aufatmen. Dann kommen Bemerkungen wie diese: "Stimmt eigentlich, ich hetze durch den Tag, und eigentlich mach ich alles ohne mich dabei wirklich ernst zu nehmen. Unleidige Tätigkeiten sind ohne Wert, sie werden nur abgehakt, anstatt sie mit innerer Beteiligung zu tun. Egal, worum geht, ob es darum geht, etwas zu kopieren, die Küche aufzuräumen oder Wäsche zusammenzulegen, ich hake es nur ab. Ich könnte das auch mit Gefühl machen, indem ich wirklich dabei bin, denn eigentlich ist es auch bedeutsam, was ich da mache."
Um bei dem eingangs erwähnten Beispiel zu bleiben, geht es darum, mit dem eigenen Handeln wieder in Verbindung zu kommen. Es wertzuschätzen und mit einem guten Gefühl zu beladen. Wir sind das schnelle "Klicken" und "Wischen" gewöhnt. Das verleitet uns zu Unaufmerksamkeit ohne Beteiligung unserer Gefühle und ohne körperliche Anstrengung. Wir spüren uns dabei zu wenig. Das verleitet uns zu erhöhter Geschwindigkeit und zum Hetzen – und macht uns schnell "leer". Erst wenn dieser Mechanismus klar wird, können wir wieder umkehren und zu uns selbst zurückfinden.
In der Zeit sein, statt hinter der Zeit herzulaufen ist entscheidend.
Die Grenzen auszuloten, auf die Nase zu fallen, dient also eigentlich nur dazu, unsere Grenzen und unsere Mitte wieder zurückzuerobern. Ist doch eigentlich ein sinnvoller Mechanismus unseres Menschseins. Wir sollten ihn positiv sehen. Ich jedenfalls habe nach einem langweiligen Tag gestern sehr gut geschlafen und bin wieder mit meiner Inspiration in Berührung gekommen. Klienten berichten mir häufig: "Meine Körpersymptome sind viel weniger und ich habe auch wieder Lust, was zu machen."
Ich würde mich freuen, wenn ich Sie damit etwas anstecken konnte. Alles Gute wünscht Ihnen
Ihre Sabine Gapp-Bauß
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April: Mit Druck jonglieren
Michael Stuhlmiller beschreibt in seinem Buch über die Clownsmethode ein treffendes Bild für das Empfinden von Druck, und wie man damit umgehen kann: Druck lässt sich ganz real am besten erleben, wenn man sich kraftvoll gegen eine Wand stemmt. Die Wand gibt nicht nach und erzeugt bei uns einen Druck, den wir gewöhnlich mit einem kraftvollen Gegendruck beantworten. Das ist eigentlich ein kraftvolles und kein ohnmächtiges Gefühl. Die Arme spannen sich dynamisch an, der Brustkorb richtet sich mächtig auf, die Füße stemmen sich fest gegen den Boden, und eigentlich lässt sich das gut aushalten.
Druck den wir erleben, entweder weil eine Aufgabe uns sehr schwierig erscheint oder weil wir gerade dazu überhaupt keine Lust verspüren und uns deshalb dagegen sträuben, verlangt von uns also eine "Stellungnahme". Wir müssen uns dazu stellen, ganz real. Das kann zum Beispiel eine Aussprache mit unseren Liebsten, die Erledigung eines unangenehmen Behördengangs oder eine klare Entscheidung für oder gegen etwas sein. Vermeiden wir es, uns dazu zu stellen, verdrängen wir den Druck, dann übernimmt der Druck die Regie: Er stellt sich uns noch mehr entgegen. Und das kann sich auch in unangenehmen Körpersymptomen äußern und bis in Angst und Panik ausarten. Jedenfalls steigt der Stresspegel auf diese Weise deutlich an. Das liegt daran, dass wir sehr schnell in Ohnmachts- und Kleinheitsgefühle abdriften, wenn wir meinen, einer Sache nicht recht gewachsen zu sein. Warum eigentlich? Wir wissen doch genau, dass es für alles so viel Unterstützungsmöglichkeiten gibt: Wir können uns mit jemand austauschen, wir können uns im Internet Rat holen, wir können uns aber auch sehr genau mit dem Problem auseinandersetzen, was uns da gerade zusetzt, denn als Erwachsene können wir das – eigentlich -! Anstatt lso unsere Ressourcen zu nutzen, nämlich in ein kraftvolles Körpergefühl zu gehen, indem wir einen tiefen Atemzug nehmen und uns fragen: "Wo ist eigentlich gerade das Problem? Womit tust du dich gerade schwer? Was kann passieren, wenn du da jetzt nicht mit klarkommst?", ziehen wir womöglich die Tarnkappe auf und verkrümeln uns in das Gefühl: "Ich kann das nicht, ich will das nicht, ich weiß nicht wie das geht!"
Es ist absolut legitim, so zu denken und zu fühlen, nur sollten wir uns dabei auf die Schliche kommen, denn sonst bleiben wir zu lange in der Hilflosigkeitsschleife gefangen und der Druck steigt weiter. Besser ist, herauszubekommen, warum wir uns nicht so recht dem Druck stellen wollen und was wir befürchten, wenn wir das tun würden.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dieses Ohnmachts- oder Bequemlichkeits-Kopfkino, wenn ich es eine Weile zugelassen habe, mit einer guten und tröstenden Selbstfürsorge dahinschwindet und ich dann wieder Lust habe, in meine Tatkraft zu gehen. Das heißt, die Herausforderung anzunehmen und ganz real in ein kraftvolles Körpergefühl zu kommen. Ohne unseren Körper geht einfach gar nichts. Das wird immer wieder unterschätzt.
Ich empfehle deshalb, nach einer bewusst zugelassenen Pause, in der Sie Kontakt mit dem Boden aufnehmen, langsam atmen und sich freundlich mit den Händen berühren oder umfassen, sich zu einer deutlichen Körperaktivierung zu entscheiden. Das kann ein Spaziergang in der Natur sein oder einfach nur ein tiefer Atemzug auf einen tiefen Ton AAA, der eine deutliche Aktivierung Ihres Brustkorbs erzeugt und die Arme und Hände gleich mitaktiviert. Das bringt uns in ein Gefühl von Tatkraft. Nun brauchen wir nur noch mit dem Kopf die Entscheidung zu treffen: "Wann mach ich das genau, und wie will ich es machen." Eine gute Entscheidung ist auch der klare Entschluss: "Ich mach es nicht".
Klarheit äußert sich immer in einem klaren Körperempfinden, und damit kann man etwas bewegen. Druck, den wir von außen oder aus unserem Innern spüren ist also immer der Auftrag an uns, Stellung zu beziehen, herauszufinden, was wir brauchen, um in unsere erwachsene Kraft zurückzufinden und dann diese Kraft voll auszukosten. Hinterher fühlt sich das wirklich sehr kraftvoll an. So geht es jedenfalls mir. Wir können nämlich meist sehr viel mehr als wir denken.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Ihre Sabine Gapp-Bauß
Archiv
Dezember: Mach es dir hell im Dunkel
November: Selbst oder Ego? "Ich will." oder "Ich will aber unbedingt!"
Juli: Körper fühlen macht kühlen Kopf
Juni: Stress mit der Maske? Besser atmen!
April: Respekt, aber keine Angst vor einer Covid 19-Infektion!
Februar: Coronainfektionen - Was ist hilfreich?
Januar: Einfach leben, fokussieren auf kleine Dinge, selber machen statt kaufen
Dezember: Sich rückverbinden mit dem Wunderbaren
November: Wohltuendes für Körper und Seele
Oktober: Innere Quertreiber oder sonstige blinde Flecken erkennen
August: Die Balance zwischen "Ego" und "Selbst"
Juni/Juli: Man kann aus allem etwas machen
Mai: Natürliches Stressmanagement
April: Bei Ärger - den Default Modus im Gehirn pflegen
März: "Ich weiß nicht"- Zustände akzeptieren
Dezember: Selbstfürsorge durch Ernährung - die "Supersuppe"
November: Die spirituelle Intelligenz nutzen
Oktober: Den Sinn zu verstehen, entstresst!
September: Bewusstheit geht immer!
August: Tu`s mit Liebe oder lass es bleiben!
Mai: Schalten Sie ab, jetzt sofort!
April: Umgang mit Widerständen
Dezember: Auch mal die "Komfortzone" verlassen
Oktober: Problemlösung in Beziehungen
September: Zentriertheit und Konzentration
Juni: Lockerer Probleme lösen mit Hilfe des Kontrastierens
Mai: Mit Widerständen bewusst umgehen
April: So nutzen Sie den Atem als Brücke zu Bewusstheit und Besonnenheit
März: So meiden Sie Stress durch ständigen Innovationsdruck
Februar: So kommen Sie körperlich stressfrei durch den Winter