Fortbildungen und Seminare für Lehrer und Pädagogen
Warum bietet eine naturheilkundlich orientierte Ärztin Fortbildungen für Lehrer an? Mit dem Staatsexamen für das Höhere Lehramt im Hintergrund fühle ich mich Lehrern und Pädagogen besonders verbunden und möchte etwas für ihre Gesundheit tun. Ebenso möchte ich dazu beitragen, dass Schule ein stressfreier Ort werden kann. Denn wie der Arzt und Neurobiologe Joachim Bauer es in seinem Buch "Lob der Schule" so treffend beschreibt, gelingt Lehren und Lernen nur in einer stressfreien Beziehung zwischen Lehrern und Schülern. Meine langjährige Erfahrung in der Stressprävention bestätigt mir, dass dies funktionieren kann.
Folgende Seminare stehen zur Auswahl:
1. Stressfrei - Wie geht das? Zeit zum Auftanken, Sortieren, Zentrieren
Es gibt mehrere Sorten von Stress, Zerstreuung zwischen tausend Gleichzeitigkeiten, in der Zange zwischen Utopie und Wirklichkeit, Blockiertheit zwischen "Wenn" und "Aber". Im Lehrerberuf liegt –berufsbedingt- der Hauptfocus der Aufmerksamkeit im Außen. Dabei kann es leicht geschehen, dass die eigene Verfassung aus dem Blick gerät. Ohne bewussten Umgang mit sich selbst und den eigenen Ressourcen nimmt der Stress im Lehrerberuf jedoch kein Ende. Wie man bei den heutigen hohen Herausforderungen in seiner eigenen Mitte bleibt und ohne großen Zeitaufwand für sich etwas tun kann, ist Thema dieses Seminars.
Themen:
- Das typische "Stressfeeling" und wie es zustande kommt
- Gehirn im Stress und die vier neurobiologischen "Schrauben", an denen man drehen kann
- Das Stress-Notprogramm – so kommt man sich auf die Schliche
- Selbstfürsorge, kurzfristig, langfristig
- Entspannungs- und Zentrierungstricks auf die Schnelle
- Wie man seine Ressourcen effektiv nutzt
- Zeitmanagement: So ist immer Zeit…
- "Einleuchtende" Hinweise zur individuellen Gesunderhaltung, die Spaß machen
2. "Abwesend" – unruhig - schwer zu verstehen?
Konkrete Strategien im Umgang mit Traumafolgestörungen bei Kindern und Jugendlichen (u.a) aus fremden Ländern
Kinder und Jugendliche, die aus fremden Kulturen zu uns kommen, aber auch hiesige Kinder mit schwierigen Rahmenbedingungen, sind häufig durch Traumatisierungen belastet und belasten damit
nicht selten die Unterrichtssituation, ohne dies selbst steuern zu können.
In diesem Seminar geht es darum, wie man ohne große Worte pragmatisch in konkreten Situationen etwas Hilfreiches tun kann. Dazu ist es wichtig zu verstehen,
was bei Trauma im Gehirn passiert und wie das Gehirn wieder in einen aufnahmefähigen Modus kommt. Kleine – auch nonverbale Interaktionen können viel bewirken
und: Kinder und Jugendliche spüren die wohltuende Wirkung und können sich immer besser selbst helfen. Sie werden zu "Experten in eigener Sache" und übernehmen
zunehmend Verantwortung für ihre eigene Befindlichkeit. Es handelt sich also um eine Hilfe zur Selbsthilfe, die von Pädagogen sehr gut geleistet werden kann.
Das vermittelte Wissen und die vorgestellten Strategien sind aber vor allem auch im eigenen Alltag und im Umgang mit Menschen sehr nützlich.
Ziel ist, Kompetenz und Gelassenheit zu entwickeln, wie man es betroffenen Schülern leichter machen kann, sich auf die Realität des Schulunterrichts einzulassen.
Inhalte:
- Was geschieht im Gehirn von "abwesenden" und unruhigen Kindern und Jugendlichen
- Schaffung günstiger Rahmenbedingungen im Hier und Jetzt
- Die Herausforderung durch andere Werte und Kulturen
- Grenzen der "Zuständigkeit
- Ausprobieren von schnell wirksamen traumatherapeutischen Selbsthilfetechniken
- Die besondere Herausforderung als positiven Lernprozess verstehen
- Der Nutzen für die eigene Persönlichkeit und Rollensicherheit
3. Als Lehrer älter werden - gesund und energievoll bleiben
Gesundheit ist kein absolutes Maß sondern die Fähigkeit zu reagieren - auf das, was uns immer wieder aus unserer eigenen Mitte bringt. Im Alter ist die eigene Kompetenz sehr hoch,
es steigt aber auch die eigene Empfindlichkeit für Stresssituationen. Wie man aus dieser Situation den besten Nutzen für die eigene Gesundheit ziehen kann, ist Thema dieses Seminars.
Es geht um ein übersichtliches Stressbewältigungskonzept mit pragmatischen und unorthodoxen Tipps, die jenseits moralischer Gesundheitsappelle einfach Spaß machen können.
In lockerer Atmosphäre gibt es einen Wechsel von Wissensvermittlung und praktischem Ausprobieren. Sie erhalten über die Inhalte schriftliche Unterlagen in Form eines digitalen
Handwerkskoffers. Das Ziel: Individuell für sich selbst Wissen und ein Gefühl dafür zu bekommen, was für die eigene Freude und den Elan im Alltag nützlich ist.
Themen:
- Gehirn im Stress – die Folgen der Neurobiologie
- Wie man gar nicht erst in Stress gerät
- Das Stress-Notprogramm
- Schnelle Regenerationstechniken
- Selbstfürsorge langfristig und im Hier und Jetzt
- Wie man Ressourcen effektiv nutzt
- Was hält gerade in höherem Alter gesund- ganz praktisch?
4. Seminar Entspannung und mentales Training in der Schule
Die zunehmende Komplexität des Lebens und eine übergroße Beeinflussung durch Außenreize hindern nicht nur Pädagogen sondern vor allem die Schüler daran, sich selbst wahrzunehmen, sich zu konzentrieren und Frustrationstoleranz zu entwickeln. Die meisten Gesundheitsstörungen beruhen auf einem Mangel an innerer Stabilität. Schule kann ein wichtiger Ort sein, an dem Stressprävention erlernt werden kann.
Themen:
- Wozu "Entspannung" an der Schule?
- Die neurobiologischen Grundlagen von Entspannung und meditativen Techniken
- Entspannung als Teil eines ganzheitlichen Anti-Stresskonzepts
- Entspannung als Basiskompetenz zur Steigerung von Gesundheit, Lernfähigkeit, Selbststeuerungsfähigkeit
- Erlernen von verschiedenen Entspannungsformen für den Schulalltag (Sekundenentspannung, Körperwahrnehmungsübungen, diverse Kurzentspannungstechniken, Autogenes Training, gelenkte Tiefenentspannung ("Phantasiereisen"))
- Wie "unterrichtet" man "Entspannung"?
In diesem Seminar wird die individuelle Art, auf Stress zu reagieren, konkret erlebbar gemacht. Es werden hilfreiche Techniken vorgestellt, um Stress in positive Kräfte umzuwandeln. Zur Anwendung kommen Elemente aus Körperarbeit, Mentaltraining, Meditation, Naturheilverfahren. Dabei ist beruflicher und privater Stress gleichermaßen Thema. Die Teilnehmer erlernen überall anwendbare Sofort-Taktiken, bzw. ein "Stress-Not-Programm" sowie langfristig heilende Maßnahmen zur Stressprävention auf der Ebene von Körper, Seele und Geist. Dabei gehen wir davon aus, dass eine wirkliche Stressbewältigung nur möglich ist durch das Erfahren und Wiederherstellen von Ganzheit und innerer Ausgeglichenheit. Dies bedeutet die Wiederherstellung der Fähigkeit zur Selbstregulation im salugenetischen Sinne.
5. Energie sparen, Präsenz zeigen - Mehr Freude und Erfolg im Lehreralltag durch den Fokus auf sich selbst
Ausschreibungstext: Es gibt mehrere Sorten von Stress, Zerstreuung zwischen tausend Gleichzeitigkeiten", in der Zange zwischen Utopie und Wirklichkeit, Blockiertheit zwischen "Wenn" und "Aber". Im Lehrerberuf liegt –berufsbedingt- der Hauptfocus der Aufmerksamkeit im Außen. Dabei kann es leicht geschehen, dass die eigene Verfassung aus dem Blick gerät. Ohne bewussten Umgang mit sich selbst, ohne Humor und Lockerheit nimmt der Stress im Lehrerberuf kein Ende. Wie man ohne großen Zeitaufwand – im Hier und Jetzt - für sich etwas tun kann, ist Thema dieses Seminars.
Themen:
- Das typische "Stressfeeling" und wie es zustande kommt
- Gehirn im Stress und die vier neurobiologischen "Schrauben", an denen man drehen kann
- Das Stress-Notprogramm - so kommt man sich auf die Schliche
- Selbstfürsorge, kurzfristig, langfristig
- Entspannungs- und Zentrierungstricks auf die Schnelle
- Wie man seine Ressourcen effektiv nutzt
- Zeitmanagement: So ist immer Zeit…
- "Einleuchtende" Hinweise zur individuellen Gesunderhaltung, die Spaß machen
6. Unruhige Kinder ? - Lustvolle Übungen, die helfen
In diesem Seminar werden unauffällige und effektive Entspannungstipps- und Tricks vermittelt, die von Lehrenden selbst genutzt, aber auch sehr gut an Schüler weitergegeben werden können. Zusätzlich werden Übungen gezeigt, die eine bessere Gehirnbalance herstellen, was nachweislich die Selbststeuerung von Schülern mit ADS/ADHS fördert. Die Teilnehmer erfahren ganz praktisch, wie die eigene Ausstrahlung und Autorität verbessert werden kann, sodass das Gewünschte auch "rüberkommt".
7. Das Schlafseminar mit dem Sounder Sleep System™
In diesem Seminar werden angenehme Übungen vermittelt, die dabei helfen, besser einzuschlafen, tiefer zu schlafen und auch am Tage auf sanfte Weise den Stresspegel herunter zu dimmen. Dies geschieht mittels sehr angenehmer Mikrobewegungen des Körpers und einer bewussten Körperwahrnehmung und Atembeobachtung.
8. In der Ruhe liegt die Kraft - fortlaufende Meditationsgruppe
Einmal in der Woche in die Stille gehen und Kraft tanken. Wer regelmäßig meditiert, regeneriert schneller, ist mehr präsent und schöpft aus einer inneren Kraft, die auch nach außen strahlt. Meditation in der Gruppe wirkt noch tiefgreifender durch die Synergie der Kräfte. In dieser Gruppe ist Zeit zum Reflektieren, Zentrieren und Kraft tanken.
Im Folgenden ein kurzer Steckbrief der Veranstaltungen:
Ort: Ein Raum mit der Möglichkeit zur Körperarbeit, Stühle, Matten oder Decken. Auch der Gruppenraum in meiner Praxis ist möglich.
Teilnehmerzahl: 15 bis 30, es sei denn, die Veranstaltung findet als Großvortrag statt.
Termine: Für die Seminare schlage ich z.B. jeweils 3 Zeitstunden vor. Optimal sind Folgeseminare, um die gelernten Inhalte verinnerlichen und testen zu können.
Jedoch können auch andere Einheiten genutzt werden. Für die Schülerseminare sowie die Meditationsgruppe empfehle ich ein- bis zweistündige Einheiten im Wochenabstand.
Bezüglich der Wochentage bin ich bei rechtzeitiger Planung flexibel.
Siehe auch unter
Aktuelle Termine.
Die Seminare können sowohl von Institutionen als auch von Einzelpersonen gebucht werden.
Zur Person:
Dr. med. Sabine Gapp-Bauß ist Ärztin für Naturheilverfahren in eigener Praxis und langjährige Stresstrainerin. Sie schöpft aus ihrer Erfahrung mit Menschen in schwierigen
Lebenssituationen. Sie entwickelt ganzheitliche Konzepte zur Selbstheilung und Stressbewältigung, die auch in ihren Veröffentlichungen zum Ausdruck kommen. In ihren Büchern
"Stressmanagement. Zu sich kommen statt außer sich geraten"
und
"Das Übungsbuch"
beschreibt sie unterhaltsam ihr pragmatisches Stressbewältigungskonzept.
Ihr neustes Buch
"Depression und Burn-out überwinden. Ihr roter Faden aus der Krise. Die wirksamsten Selbsthilfestrategien" (2016)
zeigt pragmatische Wege aus der Krise. Ihr Motto: Egal, wie schwierig die eigene Lebenssituation ist, man kann immer etwas tun, damit es einem besser geht.
Meine Fortbildungen und Seminare für Lehrer und Pädagogen können Sie hier auch als PDF-Datei herunter laden:
FortbildungenHäufig gestellte Fragen von Lehrkräften
Grenzschutz - Wie schütze ich mich innerlich und äußerlich vor impliziten oder expliziten Grenzüberschreitungen seitens Eltern (Forderungen, Anfeindungen, Auftritts- und Ausdrucksweisen)?
Wie schütze ich mich innerlich und äußerlich vor Anforderungen aus dem Umfeld, die ich nicht zu erfüllen im Stande oder gewillt bin?
Das Bewusstsein, sich schützen zu müssen signalisiert körperliche und seelische Alarmzustände, die wir unbedingt vermeiden möchten. Der Wunsch nach Abgrenzung ist darauf eine natürliche Reaktion. Jeder bewerkstelligt das etwas anders. Häufig kostet es viel Kraft, sich abzugrenzen. Auch bringt dies einen häufig in eine Verteidigungsposition oder sogar in eine Opferrolle. Besser ist es, offensiv und klar zum Ausdruck zu bringen, wie man es haben will und dies freundlich aber bestimmt zu vertreten.
Grundsätzlich sind eine gute Selbstachtung, eine positive Grundeinstellung und ein Bewusstsein für die eigene Autorität wichtige Voraussetzung für die Wertschätzung durch andere. Man kann mit sich selbst in Frieden bleiben und sich freundlich, aber bestimmt dissoziales Verhalten verbitten. Im Sinne der gewaltfreien Kommunikation gilt es immer sich selbst zu beruhigen und aus der eigenen Mitte professionell zu reagieren. Zum Beispiel könnte man sagen: "Ich spreche gerne mit Ihnen (mit dir), wenn (Sie) du genauso ruhig geworden (sind) bist wie ich"- oder ähnlich wie ein Bankangestellter oder Versicherungsberater die Beschwerden eines Kunden anhört. Anfeindungen haben immer einen Grund, den man herausfinden muss. Meist geht es um verletzte Gefühle, die verstanden werden wollen. Reine Bösartigkeiten müssen vom Gesamtteam und der Leitung deutlich zurückgewiesen werden. Manchmal ist auch eine Unterstützung von außen sinnvoll, wenn bestimmte Grenzen überschritten werden.
Wie schaffe ich es, gleichmütig und fröhlich zu bleiben statt traurig und "aggressiv" zu sein? Wie schaffe ich es, nicht vor der Übermacht und der z. T. gefühlten Hoffnungslosigkeit der Aufgaben in der Schüler/innen-Arbeit (sozial und fachlich) zu resignieren?
Wie immer geht es darum, auch schwierige Gefühle zunächst einmal anzunehmen. Manchmal hilft es, sich darüber auszutauschen, ob es langfristig Lösungen oder Verbesserungen gibt. Falls es sie im Moment nicht gibt, muss man sich seelisch von den kleinen Lichtblicken "ernähren", die sicher immer wieder vorkommen und sich darauf besinnen, dass man selbst auch nur ein Mensch mit einem begrenzten Vermögen ist. Man tut sein Bestes und achtet gleichzeitig auf eigene Quellen von Freude, Trost, Zuversicht.
Es ist wichtig, den Grund für die eigenen schwierigen Gefühle herauszubekommen, sie ernst zu nehmen und anzunehmen. Manchmal triggern aktuelle Erlebnisse alte Gefühle von Ohnmachtserlebnissen aus der eigenen Biographie. Dies fühlt sich dann genauso an, als wäre man in der gleichen Lage wie damals, als man tatsächlich ohnmächtig war. Wenn man sich klar macht, was der Grund für diese Gefühle ist, kann man sie durch eine fürsorgliche und verständnisvolle Haltung sich selbst gegenüber auflösen.
Das Leid, das man bei anderen sieht, wie zum Beispiel Wohlstandsverwahrlosung von Schülern, kann man nicht aus der Welt schaffen. Man kann aber das tun, was professionell in der eigenen Macht steht. Den Rest muss man loslassen, denn auch andere Menschen benötigen Ihr Engagement, nicht nur die Schüler. Manchmal hilft das gleichzeitige Wahrnehmen und Aushalten von Gegensätzlichkeiten: Ja, es ist bitter, dass es so ist, wie es ist, und heute scheint die Sonne wunderbar." In negativen Wahrnehmungen verhaftet zu bleiben, tut auf Dauer nicht gut. Das hat nichts mit Verdrängung zu tun, sondern mit Psychohygiene. Stattdessen ist es sinnvoll, den Fokus auf Dinge zu richten, die für positive Gefühle sorgen. Und davon gibt es auch immer genug.
Manchmal hilft es, sich bewusst zu machen, dass wir alle Teil eines großen menschlichen Evolutionsprozesses sind, zu dem Leiderfahrungen einer Gesellschaft dazugehören, um Entwicklungen zu ermöglichen. Ähnlich wie erst nach extremen Eskalationen von Kriegen der Weg zum Friedensprozess möglich ist.
Wo sind meine persönlichen Leistungsgrenzen? Ab wann melde ich mich krank?
Jeder ist für seine eigene Grenze selbst verantwortlich. Wer gut auf sich achtet und ein gutes Selbstwertgefühl hat, leistet so viel, wie er vertreten kann und vergleicht sich nicht mit anderen, da
jeder durch seine Begabungen unterschiedliche Leistungen zu erbringen vermag.
Krankheit ist immer ein Zeichen, dass Körper, Geist und Seele nicht mehr im Einklang sind. Krank ist man dann, wenn man das Gefühl hat, dringend eine Pause zu benötigen, um bei vollen
Kräften zu bleiben. Eine verschleppte Krankheit spart meist keine Zeit ein sondern verlängert die Zeit eingeschränkter Leistung. Die "Präsentismusstudie" aus der Wirtschaft hat längst
gezeigt, dass es langfristig sehr viel teurer ist, wenn Menschen zwar körperlich anwesend sind aber Fehler machen und kein Engagement zeigen.
Wer sehr oft krank ist muss herausfinden, in welcher Weise er oder sie sich stärken kann und welche therapeutische Unterstützung benötigt wird. Manchmal braucht es ein gezieltes
ganzheitliches Konzept, um Schwächen zu überwinden. Manchmal reichen gezielte Selbsthilfestrategien oder ein bewussterer Umgang mit sich selbst.
Leiste ich genug? Schlechtes Gewissen, wenn man sich für die Familie am Wochenende Zeit nimmt oder aus gesundheitlichen Gründen nur eingeschränkt arbeitet. Wie funktioniert Work-Life-Balance?
Unser Leben besteht grundsätzlich aus vier Bereichen, die miteinander ständig in der Balance gehalten werden müssen:
- Berufliches Engagement
- Familiäres und soziales Leben
- Regeneration
- Selbstverwirklichung (private Bedürfnisse, Hobbys)
Sicherlich ist es nicht zu jeder Zeit möglich, allen Bereichen in gleichem Maße gerecht zu werden, wenn zum Beispiel einmal ein Kind krank ist, man selbst krank ist oder beruflich besonders viel
Arbeit anfällt. Gerät einer dieser Bereiche jedoch völlig außer Kontrolle oder wird chronisch vernachlässigt, so belastet das stark die seelische Verfassung, und dadurch
geraten alle anderen Bereiche automatisch in Mitleidenschaft.
Wer sich unglücklich fühlt ist lange nicht so kreativ, effektiv und leistungsfähig. Das private Leben, insbesondere, wenn man sich damit wohlfühlt, ist eine wichtige Ressource
für unsere Leistungsfähigkeit und Stresstoleranz am Arbeitsplatz. Deshalb ist es absolut notwendig für unsere Persönlichkeit, alle Bereiche im Blick zu haben. Nicht die Menge der Zeit,
die man für den Beruf aufwendet, ist entscheidend für die Qualität der eigenen Arbeit, sondern wirkliche Präsenz, effektive langfristige Strategien, Begeisterung und Professionalität.
Wer aus gesundheitlichen Gründen weniger leisten kann und freigestellt ist von bestimmten Aufgaben, kann vielleicht auf zwischenmenschlicher Ebene etwas ausgleichen. Ein Gefühl der Dankbarkeit
ist hier durchaus entlastend ebenso wie das Gefühl, dass es jeden treffen kann.
Sicherlich kann man immer alles noch besser machen, doch die Frage ist, ob das auf lange Sicht durchzuhalten ist. Da Menschen in ihren Begabungen unterschiedlich sind, kann jeder auf seine Weise
etwas Wichtiges zum Gelingen des Gesamtsystems beitragen. Das eigene Gewissen kann dafür nützlich sein zu schauen, ob man sein Bestes getan hat ohne Raubbau mit sich selbst zu treiben und ob man
fürsorglich mit seinem Leben umgeht.
Zu starke Selbstabwertungen oder ein übertriebenes moralisches Pflichtgefühl rühren meist her aus alten Erfahrungen in der eigenen Biographie, die unreflektiert übernommen wurden.
Sie erzeugen oft sehr viel Stress, der nicht gut tut. Besser ist der Ansatz: "Ich mache es so gut ich kann, alles andere lasse ich los."
Wo kann man Grenzen setzen in Bezug auf schulisches Engagement?
Zur "normalen" Lehrtätigkeit kommen eine Menge zusätzliche Termine durch Elternabende, Schülersprechstunden, Fachkonferenzen, Teamsitzungen hinzu, die dazu dienen sollen, den Unterricht
zu organisieren, zu verbessern, zu erleichtern oder gar erst möglich zu machen. Wahrscheinlich bedarf es einer ständigen Diskussion um den Sinn und Nutzen zusätzlicher Veranstaltungen,
denn wenn diese nicht mehr zur Verbesserung dienen sondern den einzelnen zu sehr belasten, verlieren sie ihren Zweck.
Auch ist es wichtig, hier möglichst zeitsparend und umsichtig zu planen und da wo es geht, sich nicht mehr aufzuhalsen als erträglich ist. Überlastungsgefühle dienen dem Gesamtsystem nicht.
Jeder muss hier für sich selbst entscheiden, wo die eigene Grenze ist und dazu auch stehen.
Kommunikation und Absprachen
Viel Stress entsteht durch unzureichende Kommunikation und unterschiedliche Auffassungen über das Einhalten von Absprachen. Hier ist ein möglichst achtsamer und professioneller Umgang unter Kollegen sinnvoll. Ein Team kann zum Beispiel einen bestimmten Teamkodex entwickeln, der von allen getragen werden kann, z.B.:
- Missverständnisse und Konflikte werden unter den Beteiligten persönlich, nach Möglichkeit schnell und pragmatisch gelöst oder ein Status Quo abgesprochen.
- Erwartungen werden klar formuliert und ausgehandelt.
- Räume werden nach Möglichkeit geordnet verlassen.
- Wichtige Dinge werden nicht "mal eben" zwischen Tür und Angel besprochen.
- Personen, die unterwegs sind oder eine Pause brauchen, werden nach Möglichkeit nicht gestört.
- Keine Mails nach 18.00 Uhr, nach Möglichkeit keine SMS- Kommunikation über Dinge, die man besser mündlich klärt.
- Achtsamer und sensibler Umgang mit der Mitteilung eigener Probleme trägt mit zu einer stressfreien und erholsamen Atmosphäre bei.
- Freundliche Zugewandtheit und eine gewisse Distanz sind eine gute Basis der Verständigung.
- Dankbarkeit oder Entschuldigungen in Form netter Gesten sind immer willkommen.
- Es ist kein Unglück, wenn auch einmal etwas schief geht, denn wir sind alle nur Menschen.
Folgende Seminare stehen zur Auswahl:
1. Stressfrei - Wie geht das? Zeit zum Auftanken, Sortieren, Zentrieren
Es gibt mehrere Sorten von Stress, Zerstreuung zwischen tausend Gleichzeitigkeiten, in der Zange zwischen Utopie und Wirklichkeit, Blockiertheit zwischen "Wenn" und "Aber". Im Lehrerberuf liegt –berufsbedingt- der Hauptfocus der Aufmerksamkeit im Außen. Dabei kann es leicht geschehen, dass die eigene Verfassung aus dem Blick gerät. Ohne bewussten Umgang mit sich selbst und den eigenen Ressourcen nimmt der Stress im Lehrerberuf jedoch kein Ende. Wie man bei den heutigen hohen Herausforderungen in seiner eigenen Mitte bleibt und ohne großen Zeitaufwand für sich etwas tun kann, ist Thema dieses Seminars.
Themen:
- Das typische "Stressfeeling" und wie es zustande kommt
- Gehirn im Stress und die vier neurobiologischen "Schrauben", an denen man drehen kann
- Das Stress-Notprogramm – so kommt man sich auf die Schliche
- Selbstfürsorge, kurzfristig, langfristig
- Entspannungs- und Zentrierungstricks auf die Schnelle
- Wie man seine Ressourcen effektiv nutzt
- Zeitmanagement: So ist immer Zeit…
- "Einleuchtende" Hinweise zur individuellen Gesunderhaltung, die Spaß machen
2. "Abwesend" – unruhig - schwer zu verstehen?
Konkrete Strategien im Umgang mit Traumafolgestörungen bei Kindern und Jugendlichen (u.a) aus fremden Ländern
Kinder und Jugendliche, die aus fremden Kulturen zu uns kommen, aber auch hiesige Kinder mit schwierigen Rahmenbedingungen, sind häufig durch Traumatisierungen belastet und belasten damit
nicht selten die Unterrichtssituation, ohne dies selbst steuern zu können.
In diesem Seminar geht es darum, wie man ohne große Worte pragmatisch in konkreten Situationen etwas Hilfreiches tun kann. Dazu ist es wichtig zu verstehen,
was bei Trauma im Gehirn passiert und wie das Gehirn wieder in einen aufnahmefähigen Modus kommt. Kleine – auch nonverbale Interaktionen können viel bewirken
und: Kinder und Jugendliche spüren die wohltuende Wirkung und können sich immer besser selbst helfen. Sie werden zu "Experten in eigener Sache" und übernehmen
zunehmend Verantwortung für ihre eigene Befindlichkeit. Es handelt sich also um eine Hilfe zur Selbsthilfe, die von Pädagogen sehr gut geleistet werden kann.
Das vermittelte Wissen und die vorgestellten Strategien sind aber vor allem auch im eigenen Alltag und im Umgang mit Menschen sehr nützlich.
Ziel ist, Kompetenz und Gelassenheit zu entwickeln, wie man es betroffenen Schülern leichter machen kann, sich auf die Realität des Schulunterrichts einzulassen.
Inhalte:
- Was geschieht im Gehirn von "abwesenden" und unruhigen Kindern und Jugendlichen
- Schaffung günstiger Rahmenbedingungen im Hier und Jetzt
- Die Herausforderung durch andere Werte und Kulturen
- Grenzen der "Zuständigkeit
- Ausprobieren von schnell wirksamen traumatherapeutischen Selbsthilfetechniken
- Die besondere Herausforderung als positiven Lernprozess verstehen
- Der Nutzen für die eigene Persönlichkeit und Rollensicherheit
3. Als Lehrer älter werden - gesund und energievoll bleiben
Gesundheit ist kein absolutes Maß sondern die Fähigkeit zu reagieren - auf das, was uns immer wieder aus unserer eigenen Mitte bringt. Im Alter ist die eigene Kompetenz sehr hoch,
es steigt aber auch die eigene Empfindlichkeit für Stresssituationen. Wie man aus dieser Situation den besten Nutzen für die eigene Gesundheit ziehen kann, ist Thema dieses Seminars.
Es geht um ein übersichtliches Stressbewältigungskonzept mit pragmatischen und unorthodoxen Tipps, die jenseits moralischer Gesundheitsappelle einfach Spaß machen können.
In lockerer Atmosphäre gibt es einen Wechsel von Wissensvermittlung und praktischem Ausprobieren. Sie erhalten über die Inhalte schriftliche Unterlagen in Form eines digitalen
Handwerkskoffers. Das Ziel: Individuell für sich selbst Wissen und ein Gefühl dafür zu bekommen, was für die eigene Freude und den Elan im Alltag nützlich ist.
Themen:
- Gehirn im Stress – die Folgen der Neurobiologie
- Wie man gar nicht erst in Stress gerät
- Das Stress-Notprogramm
- Schnelle Regenerationstechniken
- Selbstfürsorge langfristig und im Hier und Jetzt
- Wie man Ressourcen effektiv nutzt
- Was hält gerade in höherem Alter gesund- ganz praktisch?
4. Seminar Entspannung und mentales Training in der Schule
Die zunehmende Komplexität des Lebens und eine übergroße Beeinflussung durch Außenreize hindern nicht nur Pädagogen sondern vor allem die Schüler daran, sich selbst wahrzunehmen, sich zu konzentrieren und Frustrationstoleranz zu entwickeln. Die meisten Gesundheitsstörungen beruhen auf einem Mangel an innerer Stabilität. Schule kann ein wichtiger Ort sein, an dem Stressprävention erlernt werden kann.
Themen:
- Wozu "Entspannung" an der Schule?
- Die neurobiologischen Grundlagen von Entspannung und meditativen Techniken
- Entspannung als Teil eines ganzheitlichen Anti-Stresskonzepts
- Entspannung als Basiskompetenz zur Steigerung von Gesundheit, Lernfähigkeit, Selbststeuerungsfähigkeit
- Erlernen von verschiedenen Entspannungsformen für den Schulalltag (Sekundenentspannung, Körperwahrnehmungsübungen, diverse Kurzentspannungstechniken, Autogenes Training, gelenkte Tiefenentspannung ("Phantasiereisen"))
- Wie "unterrichtet" man "Entspannung"?
In diesem Seminar wird die individuelle Art, auf Stress zu reagieren, konkret erlebbar gemacht. Es werden hilfreiche Techniken vorgestellt, um Stress in positive Kräfte umzuwandeln. Zur Anwendung kommen Elemente aus Körperarbeit, Mentaltraining, Meditation, Naturheilverfahren. Dabei ist beruflicher und privater Stress gleichermaßen Thema. Die Teilnehmer erlernen überall anwendbare Sofort-Taktiken, bzw. ein "Stress-Not-Programm" sowie langfristig heilende Maßnahmen zur Stressprävention auf der Ebene von Körper, Seele und Geist. Dabei gehen wir davon aus, dass eine wirkliche Stressbewältigung nur möglich ist durch das Erfahren und Wiederherstellen von Ganzheit und innerer Ausgeglichenheit. Dies bedeutet die Wiederherstellung der Fähigkeit zur Selbstregulation im salugenetischen Sinne.
5. Energie sparen, Präsenz zeigen - Mehr Freude und Erfolg im Lehreralltag durch den Fokus auf sich selbst
Ausschreibungstext: Es gibt mehrere Sorten von Stress, Zerstreuung zwischen tausend Gleichzeitigkeiten", in der Zange zwischen Utopie und Wirklichkeit, Blockiertheit zwischen "Wenn" und "Aber". Im Lehrerberuf liegt –berufsbedingt- der Hauptfocus der Aufmerksamkeit im Außen. Dabei kann es leicht geschehen, dass die eigene Verfassung aus dem Blick gerät. Ohne bewussten Umgang mit sich selbst, ohne Humor und Lockerheit nimmt der Stress im Lehrerberuf kein Ende. Wie man ohne großen Zeitaufwand – im Hier und Jetzt - für sich etwas tun kann, ist Thema dieses Seminars.
Themen:
- Das typische "Stressfeeling" und wie es zustande kommt
- Gehirn im Stress und die vier neurobiologischen "Schrauben", an denen man drehen kann
- Das Stress-Notprogramm - so kommt man sich auf die Schliche
- Selbstfürsorge, kurzfristig, langfristig
- Entspannungs- und Zentrierungstricks auf die Schnelle
- Wie man seine Ressourcen effektiv nutzt
- Zeitmanagement: So ist immer Zeit…
- "Einleuchtende" Hinweise zur individuellen Gesunderhaltung, die Spaß machen
6. Unruhige Kinder ? - Lustvolle Übungen, die helfen
In diesem Seminar werden unauffällige und effektive Entspannungstipps- und Tricks vermittelt, die von Lehrenden selbst genutzt, aber auch sehr gut an Schüler weitergegeben werden können. Zusätzlich werden Übungen gezeigt, die eine bessere Gehirnbalance herstellen, was nachweislich die Selbststeuerung von Schülern mit ADS/ADHS fördert. Die Teilnehmer erfahren ganz praktisch, wie die eigene Ausstrahlung und Autorität verbessert werden kann, sodass das Gewünschte auch "rüberkommt".
7. Das Schlafseminar mit dem Sounder Sleep System™
In diesem Seminar werden angenehme Übungen vermittelt, die dabei helfen, besser einzuschlafen, tiefer zu schlafen und auch am Tage auf sanfte Weise den Stresspegel herunter zu dimmen. Dies geschieht mittels sehr angenehmer Mikrobewegungen des Körpers und einer bewussten Körperwahrnehmung und Atembeobachtung.
8. In der Ruhe liegt die Kraft - fortlaufende Meditationsgruppe
Einmal in der Woche in die Stille gehen und Kraft tanken. Wer regelmäßig meditiert, regeneriert schneller, ist mehr präsent und schöpft aus einer inneren Kraft, die auch nach außen strahlt. Meditation in der Gruppe wirkt noch tiefgreifender durch die Synergie der Kräfte. In dieser Gruppe ist Zeit zum Reflektieren, Zentrieren und Kraft tanken.
Im Folgenden ein kurzer Steckbrief der Veranstaltungen:
Ort: Ein Raum mit der Möglichkeit zur Körperarbeit, Stühle, Matten oder Decken. Auch der Gruppenraum in meiner Praxis ist möglich.
Teilnehmerzahl: 15 bis 30, es sei denn, die Veranstaltung findet als Großvortrag statt.
Termine: Für die Seminare schlage ich z.B. jeweils 3 Zeitstunden vor. Optimal sind Folgeseminare, um die gelernten Inhalte verinnerlichen und testen zu können.
Jedoch können auch andere Einheiten genutzt werden. Für die Schülerseminare sowie die Meditationsgruppe empfehle ich ein- bis zweistündige Einheiten im Wochenabstand.
Bezüglich der Wochentage bin ich bei rechtzeitiger Planung flexibel.
Siehe auch unter
Aktuelle Termine.
Die Seminare können sowohl von Institutionen als auch von Einzelpersonen gebucht werden.
Zur Person:
Dr. med. Sabine Gapp-Bauß ist Ärztin für Naturheilverfahren in eigener Praxis und langjährige Stresstrainerin. Sie schöpft aus ihrer Erfahrung mit Menschen in schwierigen
Lebenssituationen. Sie entwickelt ganzheitliche Konzepte zur Selbstheilung und Stressbewältigung, die auch in ihren Veröffentlichungen zum Ausdruck kommen. In ihren Büchern
"Stressmanagement. Zu sich kommen statt außer sich geraten"
und
"Das Übungsbuch"
beschreibt sie unterhaltsam ihr pragmatisches Stressbewältigungskonzept.
Ihr neustes Buch
"Depression und Burn-out überwinden. Ihr roter Faden aus der Krise. Die wirksamsten Selbsthilfestrategien" (2016)
zeigt pragmatische Wege aus der Krise. Ihr Motto: Egal, wie schwierig die eigene Lebenssituation ist, man kann immer etwas tun, damit es einem besser geht.
Meine Fortbildungen und Seminare für Lehrer und Pädagogen können Sie hier auch als PDF-Datei herunter laden:
FortbildungenHäufig gestellte Fragen von Lehrkräften
Grenzschutz - Wie schütze ich mich innerlich und äußerlich vor impliziten oder expliziten Grenzüberschreitungen seitens Eltern (Forderungen, Anfeindungen, Auftritts- und Ausdrucksweisen)?
Wie schütze ich mich innerlich und äußerlich vor Anforderungen aus dem Umfeld, die ich nicht zu erfüllen im Stande oder gewillt bin?
Das Bewusstsein, sich schützen zu müssen signalisiert körperliche und seelische Alarmzustände, die wir unbedingt vermeiden möchten. Der Wunsch nach Abgrenzung ist darauf eine natürliche Reaktion. Jeder bewerkstelligt das etwas anders. Häufig kostet es viel Kraft, sich abzugrenzen. Auch bringt dies einen häufig in eine Verteidigungsposition oder sogar in eine Opferrolle. Besser ist es, offensiv und klar zum Ausdruck zu bringen, wie man es haben will und dies freundlich aber bestimmt zu vertreten.
Grundsätzlich sind eine gute Selbstachtung, eine positive Grundeinstellung und ein Bewusstsein für die eigene Autorität wichtige Voraussetzung für die Wertschätzung durch andere. Man kann mit sich selbst in Frieden bleiben und sich freundlich, aber bestimmt dissoziales Verhalten verbitten. Im Sinne der gewaltfreien Kommunikation gilt es immer sich selbst zu beruhigen und aus der eigenen Mitte professionell zu reagieren. Zum Beispiel könnte man sagen: "Ich spreche gerne mit Ihnen (mit dir), wenn (Sie) du genauso ruhig geworden (sind) bist wie ich"- oder ähnlich wie ein Bankangestellter oder Versicherungsberater die Beschwerden eines Kunden anhört. Anfeindungen haben immer einen Grund, den man herausfinden muss. Meist geht es um verletzte Gefühle, die verstanden werden wollen. Reine Bösartigkeiten müssen vom Gesamtteam und der Leitung deutlich zurückgewiesen werden. Manchmal ist auch eine Unterstützung von außen sinnvoll, wenn bestimmte Grenzen überschritten werden.
Wie schaffe ich es, gleichmütig und fröhlich zu bleiben statt traurig und "aggressiv" zu sein? Wie schaffe ich es, nicht vor der Übermacht und der z. T. gefühlten Hoffnungslosigkeit der Aufgaben in der Schüler/innen-Arbeit (sozial und fachlich) zu resignieren?
Wie immer geht es darum, auch schwierige Gefühle zunächst einmal anzunehmen. Manchmal hilft es, sich darüber auszutauschen, ob es langfristig Lösungen oder Verbesserungen gibt. Falls es sie im Moment nicht gibt, muss man sich seelisch von den kleinen Lichtblicken "ernähren", die sicher immer wieder vorkommen und sich darauf besinnen, dass man selbst auch nur ein Mensch mit einem begrenzten Vermögen ist. Man tut sein Bestes und achtet gleichzeitig auf eigene Quellen von Freude, Trost, Zuversicht.
Es ist wichtig, den Grund für die eigenen schwierigen Gefühle herauszubekommen, sie ernst zu nehmen und anzunehmen. Manchmal triggern aktuelle Erlebnisse alte Gefühle von Ohnmachtserlebnissen aus der eigenen Biographie. Dies fühlt sich dann genauso an, als wäre man in der gleichen Lage wie damals, als man tatsächlich ohnmächtig war. Wenn man sich klar macht, was der Grund für diese Gefühle ist, kann man sie durch eine fürsorgliche und verständnisvolle Haltung sich selbst gegenüber auflösen.
Das Leid, das man bei anderen sieht, wie zum Beispiel Wohlstandsverwahrlosung von Schülern, kann man nicht aus der Welt schaffen. Man kann aber das tun, was professionell in der eigenen Macht steht. Den Rest muss man loslassen, denn auch andere Menschen benötigen Ihr Engagement, nicht nur die Schüler. Manchmal hilft das gleichzeitige Wahrnehmen und Aushalten von Gegensätzlichkeiten: Ja, es ist bitter, dass es so ist, wie es ist, und heute scheint die Sonne wunderbar." In negativen Wahrnehmungen verhaftet zu bleiben, tut auf Dauer nicht gut. Das hat nichts mit Verdrängung zu tun, sondern mit Psychohygiene. Stattdessen ist es sinnvoll, den Fokus auf Dinge zu richten, die für positive Gefühle sorgen. Und davon gibt es auch immer genug.
Manchmal hilft es, sich bewusst zu machen, dass wir alle Teil eines großen menschlichen Evolutionsprozesses sind, zu dem Leiderfahrungen einer Gesellschaft dazugehören, um Entwicklungen zu ermöglichen. Ähnlich wie erst nach extremen Eskalationen von Kriegen der Weg zum Friedensprozess möglich ist.
Wo sind meine persönlichen Leistungsgrenzen? Ab wann melde ich mich krank?
Jeder ist für seine eigene Grenze selbst verantwortlich. Wer gut auf sich achtet und ein gutes Selbstwertgefühl hat, leistet so viel, wie er vertreten kann und vergleicht sich nicht mit anderen, da
jeder durch seine Begabungen unterschiedliche Leistungen zu erbringen vermag.
Krankheit ist immer ein Zeichen, dass Körper, Geist und Seele nicht mehr im Einklang sind. Krank ist man dann, wenn man das Gefühl hat, dringend eine Pause zu benötigen, um bei vollen
Kräften zu bleiben. Eine verschleppte Krankheit spart meist keine Zeit ein sondern verlängert die Zeit eingeschränkter Leistung. Die "Präsentismusstudie" aus der Wirtschaft hat längst
gezeigt, dass es langfristig sehr viel teurer ist, wenn Menschen zwar körperlich anwesend sind aber Fehler machen und kein Engagement zeigen.
Wer sehr oft krank ist muss herausfinden, in welcher Weise er oder sie sich stärken kann und welche therapeutische Unterstützung benötigt wird. Manchmal braucht es ein gezieltes
ganzheitliches Konzept, um Schwächen zu überwinden. Manchmal reichen gezielte Selbsthilfestrategien oder ein bewussterer Umgang mit sich selbst.
Leiste ich genug? Schlechtes Gewissen, wenn man sich für die Familie am Wochenende Zeit nimmt oder aus gesundheitlichen Gründen nur eingeschränkt arbeitet. Wie funktioniert Work-Life-Balance?
Unser Leben besteht grundsätzlich aus vier Bereichen, die miteinander ständig in der Balance gehalten werden müssen:
- Berufliches Engagement
- Familiäres und soziales Leben
- Regeneration
- Selbstverwirklichung (private Bedürfnisse, Hobbys)
Sicherlich ist es nicht zu jeder Zeit möglich, allen Bereichen in gleichem Maße gerecht zu werden, wenn zum Beispiel einmal ein Kind krank ist, man selbst krank ist oder beruflich besonders viel
Arbeit anfällt. Gerät einer dieser Bereiche jedoch völlig außer Kontrolle oder wird chronisch vernachlässigt, so belastet das stark die seelische Verfassung, und dadurch
geraten alle anderen Bereiche automatisch in Mitleidenschaft.
Wer sich unglücklich fühlt ist lange nicht so kreativ, effektiv und leistungsfähig. Das private Leben, insbesondere, wenn man sich damit wohlfühlt, ist eine wichtige Ressource
für unsere Leistungsfähigkeit und Stresstoleranz am Arbeitsplatz. Deshalb ist es absolut notwendig für unsere Persönlichkeit, alle Bereiche im Blick zu haben. Nicht die Menge der Zeit,
die man für den Beruf aufwendet, ist entscheidend für die Qualität der eigenen Arbeit, sondern wirkliche Präsenz, effektive langfristige Strategien, Begeisterung und Professionalität.
Wer aus gesundheitlichen Gründen weniger leisten kann und freigestellt ist von bestimmten Aufgaben, kann vielleicht auf zwischenmenschlicher Ebene etwas ausgleichen. Ein Gefühl der Dankbarkeit
ist hier durchaus entlastend ebenso wie das Gefühl, dass es jeden treffen kann.
Sicherlich kann man immer alles noch besser machen, doch die Frage ist, ob das auf lange Sicht durchzuhalten ist. Da Menschen in ihren Begabungen unterschiedlich sind, kann jeder auf seine Weise
etwas Wichtiges zum Gelingen des Gesamtsystems beitragen. Das eigene Gewissen kann dafür nützlich sein zu schauen, ob man sein Bestes getan hat ohne Raubbau mit sich selbst zu treiben und ob man
fürsorglich mit seinem Leben umgeht.
Zu starke Selbstabwertungen oder ein übertriebenes moralisches Pflichtgefühl rühren meist her aus alten Erfahrungen in der eigenen Biographie, die unreflektiert übernommen wurden.
Sie erzeugen oft sehr viel Stress, der nicht gut tut. Besser ist der Ansatz: "Ich mache es so gut ich kann, alles andere lasse ich los."
Wo kann man Grenzen setzen in Bezug auf schulisches Engagement?
Zur "normalen" Lehrtätigkeit kommen eine Menge zusätzliche Termine durch Elternabende, Schülersprechstunden, Fachkonferenzen, Teamsitzungen hinzu, die dazu dienen sollen, den Unterricht
zu organisieren, zu verbessern, zu erleichtern oder gar erst möglich zu machen. Wahrscheinlich bedarf es einer ständigen Diskussion um den Sinn und Nutzen zusätzlicher Veranstaltungen,
denn wenn diese nicht mehr zur Verbesserung dienen sondern den einzelnen zu sehr belasten, verlieren sie ihren Zweck.
Auch ist es wichtig, hier möglichst zeitsparend und umsichtig zu planen und da wo es geht, sich nicht mehr aufzuhalsen als erträglich ist. Überlastungsgefühle dienen dem Gesamtsystem nicht.
Jeder muss hier für sich selbst entscheiden, wo die eigene Grenze ist und dazu auch stehen.
Kommunikation und Absprachen
Viel Stress entsteht durch unzureichende Kommunikation und unterschiedliche Auffassungen über das Einhalten von Absprachen. Hier ist ein möglichst achtsamer und professioneller Umgang unter Kollegen sinnvoll. Ein Team kann zum Beispiel einen bestimmten Teamkodex entwickeln, der von allen getragen werden kann, z.B.:
- Missverständnisse und Konflikte werden unter den Beteiligten persönlich, nach Möglichkeit schnell und pragmatisch gelöst oder ein Status Quo abgesprochen.
- Erwartungen werden klar formuliert und ausgehandelt.
- Räume werden nach Möglichkeit geordnet verlassen.
- Wichtige Dinge werden nicht "mal eben" zwischen Tür und Angel besprochen.
- Personen, die unterwegs sind oder eine Pause brauchen, werden nach Möglichkeit nicht gestört.
- Keine Mails nach 18.00 Uhr, nach Möglichkeit keine SMS- Kommunikation über Dinge, die man besser mündlich klärt.
- Achtsamer und sensibler Umgang mit der Mitteilung eigener Probleme trägt mit zu einer stressfreien und erholsamen Atmosphäre bei.
- Freundliche Zugewandtheit und eine gewisse Distanz sind eine gute Basis der Verständigung.
- Dankbarkeit oder Entschuldigungen in Form netter Gesten sind immer willkommen.
- Es ist kein Unglück, wenn auch einmal etwas schief geht, denn wir sind alle nur Menschen.