Blogbeiträge zum Thema Stress- und Selbstmanagement
Auf dieser Seite finden Sie meine Blockbeiträge von Ende 2012 bis Anfang 2024. Ich habe hier in unregelmäßigen Abständen Themen zum Stress- und Selbstmanagement vorgestellt.
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Dezember: Mach es dir hell im Dunkel
Auch wenn Sie nicht religiös gebunden sind, ist das Weihnachtsfest ein Zeitpunkt, der niemanden völlig kalt lässt. Es ist eine Zeit, in der wir mit den Menschen zusammenkommen, die uns am wichtigsten sind und ein Abend, ein Tag, der irgendwie "begangen" werden will. Auch alleine geht das. Es ist nichts Anderes als eine Zäsur im großen Getriebe des Jahres, als wenn – meist so gegen 18.00 Uhr – die Welt zum Stillstand kommt – wenigstens für kurze Momente. Der Verkehr ruht fast völlig, zumindest in den Wohngebieten und es ist nichts mehr zu erledigen als sich darüber bewusst zu werden, dass es so etwas wie Frieden gibt. Gerade diejenigen unter uns, die vielleicht weniger in den Familientrubel eintauchen, haben die Möglichkeit, diese Stille, die wir in Coronazeiten schon ein wenig besser kennengelernt haben, an sich herankommen zu lassen. Sich dem Nichts stellen – eine gute Möglichkeit, um die Seele weit werden zu lassen.
Mach dir eine Kerze an, es ist ein gutes Licht, um sich zu fokussieren ohne sich zu fixieren, denn die Kerze ist nie ganz ruhig. Sie ist immer ganz zart in Bewegung, fast so wie unser Atem. Machen Sie sich klar: Alles, was gerade so ist, wie es ist, bleibt nicht so. Gehen Sie für einen Moment in diese völlig fragile Zustandsform hinein, lassen Sie alles, was ist, für einen Moment so in der Schwebe und hören Sie auf, etwas zu wollen. Das ist ein Moment, in dem sich Verhaftungen lösen können, in denen Wunden heilen und etwas sich verändert in uns, ohne dass wir genau wissen, was. Wir nähren in solchen Momenten unser Vegetativum, unser eher "Pflanzen-artiges Sein". Wir gehen aus dem Erzwingen mehr in das "Werden - lassen". Und dadurch kann es sogar gut werden.
Viele Menschen nehmen in dunklen Zeiten Kontakt mit mir auf, auf der Suche nach Klarheit und Zuversicht. Wir reden, fühlen nach und sortieren und irgendwie lässt sich der rote Faden wieder aufnehmen, zumindest der Anfang davon. Und alles andere ergibt sich dann Schritt für Schritt. Immer wieder fragen mich die Menschen: Was soll ich genau machen? Wie kann ich dies und jenes ändern? Darauf kann man schlecht etwas antworten, was nicht wieder aus der Anstrengung kommt. In solchen Momenten mache ich auch im Gespräch immer eine Zäsur und sorge dafür, dass der Druck aus dem Kessel kommt. Wichtiger ist es, wirklich erst einmal wieder zu sich zu kommen, auch, wenn man denkt, es müsste jetzt ganz schnell etwas geschehen. Ja, das ist auch OK, aber vorher einen Moment still werden, alles loslassen, denn dadurch kommen wir erst im eigenen Kern an. Und aus diesem Zustand haben alle Dinge, die wir anpacken oder die uns begegnen, mehr Kraft, mehr Authentizität.
Das Weihnachtsritual könnte, nach all dem - immer auch guten - Stress, der damit verbunden ist, auch ein Zeitpunkt sein, der uns mit unserer eigenen Tiefe in Berührung bringt und aus dem Dunkel ins Helle führt. Atmen Sie es durch, ganz leise – oder laut und bewegt… Gehen Sie bewusst in die Zuversicht. Das geht!
"Der Weg zu allem Großen geht durch die Stille"
Friedrich Nietzsche
Einen guten Segen wünsche ich Ihnen für diese besonderen Tage und einen guten Start in ein neues Jahr.
Das wünscht Ihnen Sabine Gapp-Bauß
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November: Selbst oder Ego? "Ich will." oder "Ich will aber unbedingt!"
Während die Gesellschaft der Kriegs- und unmittelbaren Nachkriegsgeneration mehr eine Gehorsamsgesellschaft war, steuern wir über eine vorrangige Leistungsgesellschaft so langsam auf eine Bewusstheitsgesellschaft zu. Doch das ist nicht so leicht, denn es verlangt von uns ein bewusstes Wollen statt des unbewussten: "Ich will aber unbedingt..". Während ersteres aus unserer Mitte, aus der Ruhe kommt, die Wünsche und Möglichkeiten in Übereinstimmung bringt, ist letzteres ein Gewaltakt mit viel Widerstand. Auch das kann manchmal genau das Richtige sein, aber auf Dauer verbraucht es viel unnütze Energie. Innehalten ist gerade dran. Die heutigen Corona-Einschränkungen machen Dysbalancen in sozialen Beziehungen besonders sichtbar. Wir werden damit konfrontiert, dass wir nicht alles haben können, was wir wollen, aber wie es bei den Anonymen Alkoholikern so schön heißt: "Du kriegst nicht immer das, was du willst, sondern das, was du brauchst." Warum sind wir auf dieser Welt? Offensichtlich doch, um eine Reifeentwicklung durchzumachen, zu wachsen. Wachsen ist aber nicht immer ganz schmerzfrei. Es entsteht oft ein Loch - von innerer Leere, die längere Zeit anhält, bis sich eine neue Perspektive eröffnet. Solche Phasen im Leben wiederholen sich mehrmals. In solchen Phasen der Leere, die schon in der Bibel als Gang durch die Wüste beschrieben werden, nützt es nichts, unbedingt das zu wollen, was vorher noch gut ging. Eher ist es so, dass die Erkenntnis hilft: Da passiert gerade etwas, was ich nicht im Griff habe. Es macht etwas mit mir. Mein gewohntes Leben ist gerade ungewohnt. Innehalten. Atmen. Hineinatmen in diese Ungewissheit und in das ungute Gefühl. Stellen Sie sich das so vor, als wäre es ein Kind, das Sie fragend anschaut und Orientierung sucht. Kinder wollen nicht sofort eine perfekte Antwort, sondern eher nur wirkliche Aufmerksamkeit. Dass wir da sind mitten in der Ungewissheit. Mehr nicht.
Unsere Frustrationstoleranz ist gering. Wir halten Phasen von seelischen Turbulenzen zunehmend schwerer aus, sind wir es doch gewohnt, mit einem Klick jede Frage sofort beantwortet zu bekommen. Sogar über innere Körperzustande kann uns eine "Spezialuhr" am Handgelenk jederzeit Auskunft geben, aber bringt es das?
Entwicklung und Reifung sind Prozesse, die geschehen und die man nicht erzwingen kann. Man kann nur gute Bedingungen dafür schaffen, in denen "es" reifen und sich entwickeln kann. Nach meiner Erfahrung ist das beste Klima dafür Besonnenheit. Da steckt sogar das warme Wort "Sonne" drin.
Wenn Sie also gerade in einer Phase des Übergangs sind oder ganz konkret, wenn Sie die aktuellen Einschränkungen gerade auf die Palme bringen: Kommen Sie zu sich selbst. Nehmen Sie Ihre Empfindungen wahr. Statt sich weiter aufzuregen, sich innerlich aufzulehnen: Werden Sie ruhig. Fragen Sie sich, was gerade für Sie ganz persönlich der Lernprozess sein könnte. Manchmal sind Enttäuschungen Zeiten, in denen die Täuschung über gewisse Dinge im Leben aufhört: Dass man alles machen kann, was man möchte, dass man alles bekommt, was man will und dass es immer so bleibt, wie es war.
Ich habe mir angewöhnt, mich bei allem, was mir an Unliebsamkeiten widerfährt, neugierig herauszufinden, welche neue Herausforderung mir da gerade begegnet. Was ist meine Spezialaufgabe in dieser Zeit? So verwandeln Sie den erlebten Verlust oder Widerstand in eine interessante Aufgabe. Nicht, ob Sie es schaffen, diese Phase zu meistern, sondern wie Sie die schwierige Phase nehmen, ist entscheidend. Hilfreich ist, bei jeder kleinen Aufgabe, die Sie angeblich schwierig finden, die Sie ablehnen, gegen die Sie sich stemmen, zu sagen: Jetzt bin ich mal gespannt, wie ich aus dieser Aufgabe eine Lieblingsaufgabe mache: So ist bei mir das leidige "Mülleimer raustragen" zu einer "frische- Luft -Aktion" geworden, gegen die ich mich nicht mehr auflehnen muss. Auch andere "Frische Luft-Aktionen" können einem einfallen: Mit Menschen draußen ins Gespräch kommen, spontan auf Menschen zugehen. Das geht auch mit Abstand. Nehmen Sie Ihr Inneres Kind immer mit. Es ist sehr kreativ darin, sich Dinge auf verrückte Weise schmackhaft zu machen. Und wenn dann immer noch Widerstand da ist, dann haben Sie gerade Bekanntschaft mit Ihrem Ego gemacht, das bekanntermaßen keinen sanften Atem und keine Gelassenheit kennt und gerne Sündenböcke sucht. Wie ein trotziges Kind, das einfach nur gesehen werden will. Mehr nicht. Dann entspannt es sich auch wieder. Es ist wichtig, jetzt freundlich und gelassen zu bleiben und uns miteinander zu verbinden statt uns spalten lassen – auch mit Abstand!
Seien Sie entspannt und neugierig darauf, welche Aufgaben auf Sie warten!
Das wünscht Ihnen Sabine Gapp-Bauß
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Juli: Körper fühlen macht kühlen Kopf
So möchte ich es mal nennen. Warum geht das und wie geht das? Bei meinen Telefonaten kann ich ja meine Klienten nicht sehen, aber seltsamerweise fühle ich genau, ob jemand gespannt sitzt, abgelenkt ist, gerade gar nicht wirklich bei sich ist. Wie ist das möglich? Wenn ich nachfrage, wie jemand gerade sitzt, bestätigt sich meist meine Vermutung, dass derjenige gerade überhaupt nicht geerdet ist. Während ich dies schreibe, beobachte ich, dass ich selbst mich gerade auf meinem Stuhl sehr locker aufrichte, die Schultern runter-, die Handgelenke lockerlasse, mich gut an die Lehne anlehne und meine Füße im Kontakt zum Boden überprüfe. Nebenbei achte ich auf einen zarten, langsamen Atem. Warum? Nur so finde ich im Gehirn die inneren Bilder und den Ausdruck für das, was und wie ich es Ihnen erklären möchte. Wenn ich in dieser Haltung spreche, ist meine Stimme tief und voll und ich finde die richtigen Fragen. Ich bin gleichzeitig so sicher in mir, dass ich mich ganz öffnen kann für die Schwingungen, die da ankommen. Ich verstehe schneller, worum es eigentlich geht - auch wenn ich meinen Klienten gerade nicht sehen kann... . Umgekehrt nimmt dieser/ diese auch meine Körperverfassung sehr genau wahr und meine Erdung ist ansteckend. Die Unterhaltung wird ruhiger, die Stimmen tiefer, nachdenklicher, humorvoller, Sinn-voller...
Eigentlich brauchen Menschen im Stress nichts Anderes als einen Wegweiser, wie sie wieder zurück in ihre Mitte kommen. So war es auch heute bei einem Mann, der von alten bitteren Erfahrungen wieder mächtig "angetriggert" und panisch geworden war. Alte Filme liefen in seinem Kopf ab, die ihn aus der Realität wegschwemmten. An sich war das schon ein Fortschritt, da er gerade anfing sich selbst um sich zu kümmern, doch das kann man auch auf die Spitze treiben, sodass man die Orientierung verliert. Den Weg zurück zu sich selbst beschreibe ich in etwa so:
- STOP sagen, das Durcheinander registrieren und sich sagen: "Grad bin ich nicht ganz bei Trost..., o.ä."
- Erstmal vom Denken und Phantasieren weg in die konkrete Körper-Fühl-Wahrnehmung gehen, zum Beispiel Haare bürsten, beruhigend vom Brustbein über den Bauch nach unten zu den Beinen ausstreichen, Füße aufstampfen, Erde spüren...
- erstmal ausatmen und dann gaaaanz langsam und zart ein und wieder ausatmen, Atem verlangsamen!
- Verstand einschalten, sich die Situation erklären: "Ja, du bist gerade in Erregung, da ist etwas Altes angetriggert und du denkst, es ist gerade alles ganz schlimm..."
- Mitgefühl einschalten: "Ok, alles gut, du hast ja recht, das fühlt sich grad ganz schlimm und beängstigend an. Aber jetzt mal ganz vorsichtig mit diesen Gefühlen umgehen. Nicht zu sehr reinsteigern. ..., wir machen da mal ne kleine Schutzhülle drumrum, damit das jetzt nicht zu viel wird..."
- Was könnte uns jetzt helfen? Wieviel Uhr ist es? Was ist jetzt grade dran? Hunger, Durst? Frische Luft schnappen? Etwas aufschreiben, etwas ordnen, aufräumen, strukturieren?
So helfen Sie sich auf kreative Weise wieder zurück in die Realität, die meist freundlicher ist, als gedacht.
Prinzipiell fällt mir auf, dass der körperlichen Verfassung zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird. Probleme werden oft zu sehr auf der Problemebene zu lösen versucht. Ohne die Körperpower, ganz real, kann man aber keine Probleme lösen! Deshalb: Machen Sie mehr mit dem Köper!
Sorgen Sie für viel frische Luft, Wind und Sonne auf der Haut. Ja, sie lesen richtig: Tanken Sie Sonne. Wer kennt nicht das wunderbare Gefühl, wenn man als Kind abends aus dem Freibad nach Hause kam – aufgeladen mit Energie, wohlig müde, hungrig und durstig, aber mit einem klaren Kopf und einem deutlichen Körpergefühl.
Wind und Sonnenlicht laden uns regelrecht mit Energie auf, dazu der Barfußkontakt zur Erde. Ich kenne kaum etwas Intensiveres an alltäglichem Wohlgefühl. Denken Sie daran, den Körper öfter mit Kälte zu stimulieren, gerade jetzt im Sommer, das stärkt das vegetative Nervensystem und damit das Immunsystem und stabilisiert die Stimmung. Diese Rückmeldung bekomme ich immer wieder! Auf diese Weise sind Sie präsenter im Hier und Jetzt und Ihr limbisches System gibt weniger Alarmmeldungen. Sie bleiben nüchterner, besonnener und klarer im Kopf!
Denken Sie sich selbst Maßnahmen aus, die bei Ihnen ein wohliges Körpergefühl vermitteln. Da gibt es viele Wege – und es hilft!
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Ihre Sabine Gapp-Bauß
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Juni: Stress mit der Maske? Besser atmen!
Atmen ist zunächst einmal etwas Selbstverständliches für uns. Die meisten Menschen sind sich erst dann ihrer Atmung bewusst, wenn sie in Atemnot oder Lufthunger – oder zumindest ein beengtes Gefühl geraten. Auch hier wieder zeigt uns dieses "geniale" Virus etwas sehr Wichtiges, nämlich dass wir uns dringend um ein besseres Verständnis vom Atem kümmern könnten. Der Nutzen:
Das Virus fordert uns indirekt dazu auf, zum Beispiel zu lernen
- die Schleimhaut der Nase und Lunge durch Atmen zum Abschwellen bringen kann
- wie man durch weniger Atem mehr Energie bekommt
- wie man sein vegetatives Nervensystem und sein Immunsystem in die Balance bringen kann und so den Blutdruck senkt
- wie man durch bewusste Atemsteuerung Geist und Emotionen beruhigen kann
- wie man eine höhere Ausdauer „einen langen Atem“ nicht nur beim Sprechen und Singen bekommt
- wie man besser schläft, Schnarchen verhindert
- wie man seine Gesundheit und Regenerationsfähigkeit der Atemwege erheblich steigern, insbesondere entzündungshemmend wirken kann
Der physiologische Hintergrund ist kurz gesagt der: Beim hektischen oder auch nur etwas zu starken Atmen, vor allem durch den Mund, ist der Atemstrom zu heftig für die feinen Flimmerhärchen der Nase und der haarfeinen Gefäße in der Lunge. Außerdem atmet man zu viel Kohlensäure ab. Fälschlicherweise haben wir in der Medizin immer angenommen, dass man kräftig und tief atmen sollte, um unsere Organe ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Klingt erstmal logisch, aber warum haben schon seit Jahrhunderten fernöstliche Yogaschulen es schon immer besser gewusst, dass nämlich eine sanfte Atmung, z.B. 6-7 Atemzüge pro Minute und den Atem hemmende Yogastellungen mit intensivem langsamem Nachatmen so immense Vorzüge für Körper und Geist mit sich bringt? Zu Zeiten, als es Psychotherapie noch nicht gab, schon gar nicht auf Krankenschein, haben sich hierzulande schon immer Menschen durch Yoga seelisch über Wasser gehalten. Heute wissen wir auch sehr genau, warum!
Buteyko, ein russischer Arzt, hat in den 1970iger Jahren immense Erfolge bei Asthma, aber auch bei vielen andern Erkrankungen erzielt, und zwar durch sein neues Verständnis der physiologischen Gegebenheiten beim Atmen, das sich inzwischen auch in Deutschland einer gewissen Anerkennung durch die Krankenkassen bei der Heilung von Asthma erfreut, aber insgesamt bei der Ärzteschaft kaum bekannt, geschweige denn anerkannt ist.
Warum ich in diesem Newsletter davon berichte: Immer, wenn es darum geht, schwierige Gesundheitsprobleme zu bewältigen oder einfach, den Körper stärker zu machen, ist eine der ersten und besten Maßnahmen, den Atem zu verbessern. Denn dadurch bessert sich alles, und zwar auf körperlicher und (!) auf seelischer Ebene. Das gilt auch ganz konkret beim Maske tragen. Die besondere Atempflege hilft in diesen Zeiten u.a. sowohl bei der Ansteckungsabwehr (die Schleimhäute werden besser durchblutet, feuchter…) als auch im Erkrankungsfall (der Körper hat mehr Heilungsenergie, eine bessere Immunantwort…) und insbesondere bei schon aufgetretenen Folgeschäden körperlicher und seelischer Art kann der Atem sehr nützen, indem er eine schnellere Regeneration ermöglicht.
Warum funktioniert das:
Durch einen zarten, langsamen Atemstrom gelangt mehr Sauerstoff pro Zeiteinheit in die feinen Lungenbläschen und damit ins Blut. Durch langsames Atmen erhöht sich der Kohlensäuregehalt des Blutes und gibt den Sauerstoff effizienter an den roten Blutfarbstoff ab und erweitert zusätzlich die feinsten Bronchiolen und Arteriolen. Das Gewebe lädt sich voll mit Sauerstoff auf und kreiert viel weniger Luftnot. Es stellt damit mehr Energie zur Verfügung. Langsamer Atem beruhigt das vegetative Nervensystem in Richtung Parasympathicus. Wir regenerieren schneller, schlafen besser, beruhigen uns auch mitten im Stress schneller und unser Immunsystem ist und bleibt stabil. All das ist gerade in diesen Zeiten so überaus wichtig. Bezüglich der Maske: Mit bewusstem, zartem Atem gelangt mehr Luft in die Lungenbläschen. Wir haben weniger Luftnot! Wir leiden auch seelisch weniger.
Wie macht man das ganz konkret?
Ich empfehle, einfach darauf zu achten, dass Sie ständig den Mund zu haben und ständig lautlos, sanft, zunächst willentlich verlangsamt zu atmen , und zwar bis an die Grenze eines leicht auszuhaltenden Lufthungers. Den Lufthunger sollten Sie immer etwas aushalten , um das Atemzentrum an höhere Co2-Spiegel zu gewöhnen. Die neue Gewohnheit stellt sich nach ein paar Tagen angenehm ein! Die Nase ist nach anfänglichem Engegefühl völlig frei. Auch Menschen mit verbogener Nasenscheidewand erleben dies!
Langsam einatmen , so langsam es Ihnen möglich ist, und langsam ausatmen . Das kann man überall machen, beim Autofahren, Fernsehen, arbeiten, beim Kuscheln, beim Genießen, beim Kochen. Überall, immer, sogar beim Sprechen!
Wer eine genaue Übung möchte, kann die Yoga-Wechselatmung praktizieren, wie in meinen Büchern beschrieben. Im Internet gibt es dazu You Tube Videos (Auch werden Sie zum Thema Buteyko-Atmung vieles finden). Beim Autogenen Training, bei allen Entspannungstechniken wie denen aus meinen Büchern, kommt man automatisch in das langsamere Atmen. Man kann aber wie gesagt auch umgekehrt dadurch, dass man sich einfach ständig an das zarte Atmen (so nenne ich es lieber) willentlich gewöhnen .
Selbstverständlich sind Yoga-Übungen hervorragend, wenn man auf den zarten Atem achtet und bei jeglichem Sport den Mund möglichst immer zu behält . Sie werden merken, dass Sie den Berg hoch sehr viel weniger ins Schnaufen kommen als andere! Allein das kann zum Sport werden! Eine Frau, die mich kürzlich in ihrer "Maskennot" anrief, streifte sich daraufhin stets genüsslich ihren "Kaffeefilter" über die Nase.
Also, wenn Sie die Maske aufsetzen , sollte das in Zukunft ein Trigger sein für: Langsam und zart atmen!!
Viel Spaß und Ausdauer beim Üben!
Ihre Sabine Gapp-Bauß
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April: Respekt, aber keine Angst vor einer Covid 19-Infektion!
Aus gegebenem Anlass möchte ich in diesem Newsletter ein gezieltes Vorgehen bei einer Covid-19 Infektion aufzeigen. Angst entsteht immer aus Unwissenheit und dem Gefühl von Ohnmacht. Wer versteht und Ressourcen hat, der kann sich auch helfen, so ist meine Erfahrung. Suchen Sie sich aus den Vorschlägen die Anwendungen heraus, die Ihnen besonders einleuchten und die zu Ihnen passen! Auch für jede andere Infektion können Sie diese für sich nutzen.
Von vielen Menschen werde ich darauf angesprochen, dass man im Infektionsfall "ja gar nichts tun kann, da es ja noch kein Heilmittel gegen diese "neue Krankheit" gebe". Diese Aussage ist nur insofern richtig, als in der Schulmedizin noch keine "Behandlungs-Leitlinie nach wissenschaftlichen Kriterien" existiert, an die Ärzte sich zu halten haben. Aber müssen wir deshalb Angst haben und dürfen wir unseren Sachverstand nicht benutzen? Auch in den Kliniken passiert oftmals "nichts", außer Beobachtung des Kranken, falls es nicht zu Komplikationen kommt. Das ist meiner Ansicht nach zu wenig. Gegen Grippe gibt es auch angeblich "nichts", was hilft, und doch wissen wir sehr genau, welche Maßnahmen der Ganzheitsmedizin hier hilfreich sind.
Die Covid-19-Erkrankung hat allerdings einige Besonderheiten, denen man auf die Schliche kommen muss. Die Tücke ist, dass Covid 19 vom Immunsystem oft erst gar nicht erkannt wird, sodass sich die Erreger munter vermehren können und in die Lunge einmarschieren. Darüber "erschreckt", schiebt der Körper dann einen Zytokinsturm an, der das Entzündungsgeschehen in den Schleimhäuten auf die Spitze treibt und die Blutgefäße angreift. Das bringt die Thrombozyten auf den Plan, weil sie "denken", sie müssten Wunden verschließen. Stattdessen werden dadurch Blutgefäße verstopft und vieles mehr. Man kann die Krankheit also schon "verstehen" und vor allem kann man auch etwas Sinnvolles tun: Das Virus kann man zwar nicht mal eben so vernichten, aber man kann indirekt dafür sorgen, dass es keine Chance bekommt.
Entscheidend ist also,
- Frühzeitig
- die richtigen Register
- in der richtigen Reihenfolge zu ziehen.
So können Sie sich selbst immer helfen:
Sie merken, dass Sie sich irgendwie unwohl fühlen. Es liegt nicht daran, dass Sie schlecht geschlafen haben, erschöpft von der Arbeit sind oder nicht genug gegessen und getrunken haben. Es ist für Ihr Empfinden irgendetwas Anderes. Die Glieder tun auch bei jedem Schritt weh, ihnen ist seltsam kalt, oder auch mal heiß, und im Hals kratzt es. Sie sind total matt. Statt sich eine Tablette Aspirin einzuwerfen und zu denken, das geht damit weg, gehen Ihre Warnlampen an.
Im Fall einer Corona-Infektion ist ein PCR-Test dringend zu empfehlen, der Sie zugleich mit Ihrem Hausarzt in Kontakt bringt. Jetzt geht es darum, für eine Auszeit zu sorgen und ihr unterstützendes Netzwerk zu informieren und schalten Sie dann um auf Selbstfürsorge.
Benutzen Sie nun ihr Handy möglichst selten und mit Abstand , um die Blut-Hirnschranke nicht zu öffnen (für das Virus). Ich würde mir als erstes eine Kanne Thymiantee machen und währenddessen überlegen, was zu tun ist. Ich schaue meine Zunge und meinen Rachen im Spiegel an. Falls ich sehe, wie rot es da schon aussieht oder wie trocken oder belegt meine Zunge ist, denke ich als erstes an das häufige Gurgeln mit Thymiantee im Wechsel mit Cistus- und Salbeitees. Durch die darin in verschiedener Form vorhandenen Pflanzenfarbstoffe wird das Andocken von Viren oder Bakterien an die Schleimhautzellen verhindert. Ich ziehe mich nach dem Gurgeln mit meinem Thymiantee an einen gemütlichen Ort zurück und wärme mich von innen mit meinem Tee und von außen mit einem warmen Fußbad auf (das erhöht meine Körpertemperatur - auch ohne Fieber und killt die Viren). Ich nehme auch ein paar Globuli Ferrum phosphoricum D4 oder D6, was im ersten Stadium der Entzündung hilft, die Symptome abzumildern oder sogar komplett zu stoppen. Ansonsten empfehle ich folgendes:
- den Vitamin D Spiegel hochfahren mit ca. 10 bis 20000 I.E. (internationale Einheiten) Vitamin D, am besten 3mal täglich 6000 IE, um einen konstanten Vitamin D- Spiegel zu bekommen. Damit stabilisieren wir unser Immunsystem.
- den Vitamin C-Spiegel anheben , indem man alle zwei bis drei Stunden 1000mg natürliches Vitamin C (z.B. aus der Acerolakirsche) in einem Glas mit verdünnter ausgepresster Orange und Zitrone mit geriebenem frischem Ingwer und Knoblauch zu sich nimmt.
- Traumeel-Tropfen (3mal20 Trpf.), deren Inhaltsstoffe unter anderem Entzündungsreaktionen abmildern, die Abwehrkräfte anregen und Heilungsprozesse in Gang setzen. Meine persönliche Erfahrung ist, dass Traumeel immer dann sinnvoll ist, wenn es darum geht, zu stärken und gleichzeitig zu deeskalieren (Man denke nur an die Übererregung des Immunsystems mit einem Zytokinsturm und den damit zusammenhängenden Autoimmunreaktionen und Blutverklumpungen).
- Homöopathische Regulierung mit Bryonia D6 bei Gliederschmerzen und Husten, Luftmangel oder China D6 bei extremem Schwächegefühl
- Falls nur Gliederschmerzen und kaum Temperaturerhöhung besteht, kann ein heißes Bad mit 1kg Meersalz (nicht für Herzkranke!) und oder ein Erkältungsbad mit anschließender Bettruhe sinnvoll sein, um den Blutstrom anzukurbeln.
- Bei Fieber empfehle ich Belladonna D6 oder D12 , alle 2 Stunden 5 Globuli, um die Kraft des Fiebers nicht vollends zu unterdrücken, aber zu mildern, sowie eine sehr kleine Dosis Aspirin (Kindern sollte man niemals Aspirin wegen des Rey-Syndroms geben), womit ein etwaiger Zytokinsturm im Vorfeld abgemildert werden kann. Bitte nicht sofort zu Ibuprofen oder Paracetamol greifen, denn zu Beginn wollen wir ja eine gute Immunreaktion mit Fieber! Was wir nicht wollen ist eine Erniedrigung des Sauerstoffpartialdrucks in der Lunge durch zu hohes Fieber!
- Eventuell steigert sich allein durch das häufige Gurgeln das Wohlgefühl, der Druck im Hals lässt nach und stattdessen schleimt es nun angenehm aus dem Hals. Ist zusätzlich Halsweh vorhanden, ist ein kühler Halswickel (kühles Leintuch sehr stark ausgewrungen eng um den Hals, darüber einen Wollschal) lindernd und lösend durch die Verstärkung der Schleimhautdurchblutung. (Sobald der Schal sehr heiß geworden ist, neu machen)
- Bei Husten ist Acetylcystein, z. B. Ambroxol zu empfehlen, da es ausleitend, Schleim verdünnend und insbesondere bei Sars-Cov 19-Infektionen tatsächlich antiviral wirkt! Ein sehr gutes Medikament!
- Steigt das Fieber zu sehr (ab 39 Grad aufwärts), so ist das beste Mittel regelmäßiges Abführen. Auf diese Weise werden massiv Toxine ausgeschieden und das Fieber sinkt spürbar. Auch durch Waschungen mit etwas Obstessig in lauwarmem Wasser sinkt das Fieber. Gleichzeitig werden die Lebenskräfte angeregt und Toxine über die Haut ausgeschieden. All das entlastet merklich und verbessert das Befinden.
- Inhalationen mit Thymiantee sorgen für Hitze in der Lunge , durch das Thymol wird die Durchblutung gefördert, sodass die Erreger absterben. Bei Husten sorgen Einreibungen mit Plantago Bronchialbalsam dafür, dass sich die Lunge entspannt und der Schleim verdünnt wird. Das schwächt das Entzündungsgeschehen ab und erleichtert den Immunzellen ihre Arbeit.
- Täglich 3 Teelöffel Kurkuma mit etwas Pfeffer (als Wirkungsverstärker), Koriander, Zimt, in "Goldener Milch" mit Honig wirken ebenfalls entzündungshemmend.
Und nun kommt es darauf an, ständig, vor allem abends im Bett, ganz ruhig, zart und langsamer als sonst ein- und vor allem etwas nach unten in den Bauch, auszuatmen. Durch die ruhige Zwerchfellbewegung wird der Sauerstoffaustausch im Blut, die Durchblutung der Niere gefördert, was man an verstärktem Wasserlassen merkt. Diese deutliche Entstauung ist schon mal ein gutes Zeichen. Außerdem wird dadurch verhindert, dass man zu schnell atmet und dabei zu viel C02 abatmet, was zu einer Verengung der Bronchiolen und damit zu einer Verschärfung der Entzündung beitragen würde. Um es noch einmal mit Nachdruck zu sagen: Dadurch, dass wir ganz sanft und eher seltener atmen, beruhigt sich der Stresstonus. Das wirkt stabilisierend auf das Immunsystem. Die Bronchiolen erweitern sich und nebenbei wird die Sauerstoffabgabe ans Blut erleichtert (Bohreffekt). Das Fieber sinkt und die Entzündung nimmt ab. Eine aus Luftnot verstärkte Hechelatmung (statt normalerweise ca. 12 Atemzüge pro Minute zum Beispiel bis zu 24/ pro Minute) würde einen Teufelskreis von noch mehr Atemnot, Angst und Entzündung der Lunge entstehen lassen. Man kann also durch eine ganz simple Atemanweisung den Verlauf jeder Entzündung positiv beeinflussen. Ganz praktisch wird dies auf einer Covidstation in Moers ("Moerser Modell") erreicht, indem man auf die Patienten besonders beruhigend einwirkt, sie sehr gut überwacht und so selbst bei schwersten Fällen die künstliche Beatmung unnötig macht.
Man kann sich vorstellen, dass gerade bei Covid 19, einem Erreger, der oft am Beginn der Infektion vom Immunsystem "übersehen wird" und dann bei massivem Befall einen übertriebene Alarmreaktion auslöst, all diese Faktoren regulierend und heilend wirken. Der Gefahr einer Autoimmunreaktion gegen die eigenen Gewebe kann so die Stirn geboten werden.
Sollte sich der Infekt lange hinziehen, ist es wichtig, engmaschig mit dem Hausarzt in Kontakt zu bleiben. Um Panikreaktionen zu verhindern sind die Klopftechniken sinnvoll, die ich auch in meinem Buch zum Thema "Angststörungen und Panikattacken" erwähnt habe, wie zum Beispiel das Klopfen nach Klinghardt, insbesondere aber das häufige Beklopfen der Thymusdrüse über dem Brustbein, denn es erleichtert das Atmen und beruhigt. Auch öfter mal am Fenster die Arme nach oben strecken und ein paar tiefe Atemzüge nehmen, durchblutet die unteren Lungenbereiche. Denn da, wo Sauerstoff und Blut hinkommt, heilt es auch schneller. Jegliche Form von Stress sollte vermieden werden. In meiner langjährigen Begleitung von Patienten hat sich der Faktor Ruhe, Besonnenheit und Sicherheit als einer der wesentlichen Heilungsfaktoren erwiesen.
Das hört sich erst einmal nach einer Menge Arbeit an. Ist es aber gar nicht, denn ohne Maßnahmen würde es mehr Schmerzen, Unwohlgefühl und Zeit kosten, bis Sie sich wieder fit fühlen. Wie Sie sich vorstellen können, sind derartige Anwendungen auch nützlich bei kleinen Infekten und Schwächezuständen.
Mit diesem Wissen ausgestattet, dürfte die konkrete Angst, sich anzustecken deutlich geringer sein. Und: Isolieren Sie sich nicht völlig, sondern gewöhnen Sie sich an kleine Dosen des Erregers und Ihr Immunsystem bleibt wachsam!
Alles Gute für Sie, bleiben Sie gesund!
Ihre Sabine Gapp-Bauß
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Februar: Coronainfektionen - Was ist hilfreich?
Zunächst einmal ganz konkret zur Corona-Lage: Die Pandemie wird mit der Abnahme der Infektionszahlen nicht zu Ende sein. Das Virus wird bleiben, aber wir werden uns daran gewöhnen (müssen). Die Impfungen und die allmähliche Durchseuchung, aber auch die Mutationstätigkeit des Virus selbst werden langfristig zu einer Verringerung der Gefährlichkeit einer eventuellen Erkrankung führen, aber das wird noch eine Zeit dauern. Bis dahin muss man aber nicht untätig bleiben, sondern man kann eine ganze Menge tun, um gut durch die Zeit zu kommen.
Der Grund dafür, dass eine Impfung gegen Corona nicht den gleichen nachhaltigen Effekt haben kann wie beispielsweise eine Masernimpfung liegt darin, dass es sich bei Covid 19-Infekten, ähnlich wie bei Grippe um eine lokale Atemwegsinfektion handelt, die zunächst einmal nicht eine so heftige Immunreaktion auslöst wie eine Allgemeininfektion mit Masern. Dass es zu heftigen allgemeinen Reaktionen und überschießenden Immunreaktionen kommen kann, liegt daran, dass das Immunsystem zu spät und nicht heftig genug einschreitet und es deshalb zu extremen Überreaktionen kommt, wenn das Virus nicht rechtzeitig erkannt worden ist. Deshalb gilt es, genau darauf unser Augenmerk zu richten.
Was kann man tun?
Über die offiziellen bekannten Maßnahmen hinaus gilt es ganz konkret die Viruslast an der Schleimhautbarriere zu reduzieren und das Immunsystem zu stärken. Dazu wird viel zu wenig informiert. Selbst in der Zeitung wird nun schon von Mundspülungen geschrieben, die eine Virus-abtötende Wirkung haben. Meiner Meinung nach sollte man solche Mittel eher selten anwenden, da sie recht stark sind und die Schleimhaut selbst ganz schön in Mitleidenschaft ziehen könnten. Hier möchte ich Ihnen eher Cistus incarnatus, die Cistrose, bzw. den Cistrosentee als Aufguss zum Gurgeln und Trinken empfehlen. Menschen, die viel in Kontakt mit andern sein müssen, empfehle ich diese Maßnahme 3mal täglich. Sie sollten auch immer mal Cistus-Lutschpastillen oder -Spray zwischendrin benutzen. Das hilft. Ähnlich wie der Ihnen sicher bekannte Salbeitee sind darin hochwirksame Polyphenole enthalten, wie z.B. auch in grünen Gemüsen wie z.B. Brokkoli. Polyphenole besetzen die Anheftstellen der Viren und verhindern deren Andocken an der Schleimhautzelle. Entscheidend ist dabei, dass die Schleimhäute intakt sind. Wer viel mit Zahnfleischbluten zu tun hat, ist hier gefährdet. Es handelt sich meist um einen Vitamin C- und A-Mangel, der behoben werden muss und sollte dazu mit häufigen Mundspülungen z. B mit Calendula-Tee behandelt werden. Durch das Spülen und Gurgeln wird außerdem der lymphatische Rachenring stark angeregt. Gerade bei der Coronainfektion ist dieser erste Schutzwall besonders wichtig. Entscheidend ist nämlich, dass das Immunsystem rechtzeitig etwas davon mitbekommt und adäquat reagiert mit Antikörperbildung und T-Zellaktivierung. Unterbleibt dies, können die Viren sich lustig vermehren und wandern überallhin, unter anderem ins Gehirn. Erst zu spät und dann überschießend kann es so zu einem Zytokin-Sturm kommen, der sich gegen die eigenen Zellen richtet. Das ist so ähnlich, wie wenn man sich erst überhaupt nicht gegen etwas Schädliches wehrt und dann auf einmal hysterisch alles kurz und kleinschlägt. Ja, diese Biester sind raffiniert, sie treffen genau unsere menschlichen Schwachpunkte. Damit das nicht passiert und das Immunsystem geordnet reagiert, braucht es einen ausreichenden Vitamin D- Spiegel im Körper. Da gibt es eine Menge Verwirrung, da es zwei verschiedene Messwertbezeichnungen gibt: Nanogram/ml und mikromol/l. Auch ich muss immer wieder nachschauen, welcher Wert gemeint ist, denn der Wert sollte entweder über 75mikromol/l oder 30ng/ml sein. Sie können sich vorstellen, wie fatal es ist, wenn man diese Werte verwechselt, denn 30 mikromol/l wären bereits ein ordentlicher Vitamin D-Mangel. Noch nicht einmal Arztpraxen achten bei der Übermittlung der Werte auf diesen Unterschied. Also: Genau nachprüfen lassen und unbedingt täglich 4000 I.E. einnehmen. Dunkelhäutige Menschen bekommen in unseren Breiten selbst im Sommer nicht ausreichend Sonnen-Vitamin und sollten das ganze Jahr Vit. D supplementieren. Auch ältere Menschen sollten dies tun. Am besten in Tropfenform, da es mit einem Butterbrot oder etwas Öl besonders schnell resorbiert wird. Keine Hochdosistherapie als Dauerstrategie! Der Körper kann diese Dosen nicht gut nutzen und scheidet sie wieder aus. Vitamin D verhindert nachweislich schwere Verläufe von Covid- Erkrankungen. Darüber gibt es bereits viele Studien. Wer Näheres wissen möchte kann sich auf der Internetseite von Dr. Dirk Wiechert in Bremen weiterinformieren. Vitamin D hat aber nicht nur eine Wirkung auf das Immunsystem, sondern auch auf unsere Stimmung und die seelische Stabilität und die Knochengesundheit. Jede Zelle im Körper, Gehirnzellen und sogar die Fettzellen besitzen Vitamin D- Rezeptoren für das Funktionieren eines geregelten Stoffwechsels! Vitamin D ist so billig, dass deren Empfehlung keine "Lobby" hat.
Für den Feuchtigkeitsschutz der Schleimhaut sind die häufig verteufelten Eier, besonders mit flüssigem Eidotter, als tägliche Quelle für Vitamin A wichtig. Omega -3 Fette in Fischöl haben ein besonderes Gehirn – und immunschützende Wirkung.
Viel frische Luft, genug Trinken, Verwendung von Kräutern und vor allem Gewürzen (Kurkuma, Ingwer, Curry..), Abhärten mit Wechselduschen, sanftes Atmen und eine Balance zwischen Anforderung und Erholung sind überdies – kurzgefasst- eine gute Infekt-Prophylaxe. Zum sanften Atmen und zur konkreten Selbsthilfe bei einem tatsächlichen Infekt werden Sie noch mehr hören. Das sanfte Atmen jedenfalls ist für das geregelte Agieren unseres Immunsystems eine Grundvoraussetzung. Damit können Sie nämlich Stressreaktionen austricksen, auch dann, wenn Sie erkrankt sein sollten.
Also: Sanft atmen nicht vergessen, das hält Sie in gelassener Balance und verbessert die Sauerstoffversorgung erheblich!
P.S. Wie im letzten Newsletter versprochen wollte ich Ihnen beschreiben, wie man Kichererbsen einmacht. Leguminosen sind für die gesunde Ernährung und Stabilisierung enorm wichtig, insbesondere für Vegetarier. Sie sind eine Quelle wertvoller Aminosäuren und Eiweiße und vor allem von Vitamin B und Ballaststoffen für das Darmschleimhautmilieu – also wieder das Thema Schleimhaut, die hier über die Ernährung unterstützt wird. So geht’s: Man weicht die getrockneten Kichererbsen über Nacht in viel Wasser ein. Am nächsten Tag werden sie abgespült und ca. 1Stunde geköchelt, bis sie innen weich sind. Inzwischen hat man Marmeladengläser in kochendem Wasser sterilisiert und sauber auf einem Handtuch bereitgestellt. Die Kichererbsen werden bis 1cm unter den Deckel schön heiß in die Gläser gefüllt -bedeckt von dem Kochwasser- und geschlossen. Im Ofen werden die Gläser nun in einem Wasserbad stehend 3cm hoch mit kochendem Wasser noch 2 Stunden bei 100Grad nachsterilisiert. Gelungen ist das Ganze, wenn die Deckel nach dem Herausnehmen und Abkühlen "Klick" machen.
Wichtig: Sehr sauber arbeiten. Ansonsten aber einfach und billig und gesund und macht Spaß!Ihre Sabine Gapp-Bauß
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Januar: Einfach leben, fokussieren auf kleine Dinge, selber machen statt kaufen
Es ist Interimszeit, in der das eine noch nicht zu Ende ist und das andere noch nicht geht. Derweil ordne ich mein Leben gerade mal wieder neu, räume auf, schreibe im Geiste drei Bücher, wobei etwas in mir immer sagt: "Das ist es jetzt noch nicht."
Kennen Sie das? In Ihrem Kopf schwirren verschiedene Ideen herum, und was machen Sie? Sie schrauben den reparierten Rauchmelder wieder an die Decke - so wie ich heute. Sie schauen in Ihren Küchenschrank und stellen fest, dass Sie mindestens noch drei Monate genug zu essen haben - so wie ich, die im Geiste immer noch eine vierköpfige Familie versorgt. Transformationszeit, kreatives Chaos, kein klares Ziel. Und doch ist genau das für unsere Entwicklung wie ein heimlicher Gehirndünger: Hier entsteht etwas Neues. Aus diesem Grund werde ich Ihnen heute auch einen Tipp für die schnelle Küche anfügen: Selbst gemacht, schnell gemacht, Seelennahrung, Magenlabsal:
Eigentlich wollte ich Kichererbsencurry mit Reis machen. Denn in meinem Schrank hatte ich noch reichlich davon. Vor ein paar Tagen hatte ich mir je zwei große Töpfe Reis und Hirse gekocht und je 10 Portionen flach eingefroren - zum blitzschnellen Auftauen. Zwei kg (!) getrocknete Kichererbsen hatten an zwei Regentagen den Weg in kleine Marmeladengläser geschafft, die ich nun genüsslich zu meinem Curry verarbeiten wollte (Wie das geht, erzähle ich nächstes Mal). Getrocknete Tomaten aus dem hintersten Winkel meines Schranks ersetzten die frischen, zusammen mit etwas Tomatenmark.
Doch leider war mein Currygewürz ausgegangen. Ich wollte mich gerade schon auf den Weg zum Laden machen, da fiel mir noch rechtzeitig ein, dass Curry ja gar kein Gewürz ist, sondern eine Mischung von Gewürzen, die man sich in Indien traditionell selbst zusammenstellt. Und natürlich hatte ich alle Zutaten, die man dafür braucht - auch in meinem Schrank. Der Mörser war schnell zur Hand. Über den Daumen gepeilt verwendete ich:
- 2 Esslöffel Kurkumapulver
- 1 Teelöffel Korianderpuver
- ½ Tl. Kreuzkümmel
- ½ Tl Zimt und etwas Nelke
- 1Tl Senfkörner
- 1Tl Ingwerpulver
- 1Tl Kardamom
- 1El Fenchelsamen
- 1/Tl Pfeffer und etwas Chili
Und wie das duftete. Eine Freundin, die sich auskennt, wollte sofort mein Rezept haben, denn es roch so "authentisch". Und so geht der Kichererbsencurry: Zwiebeln in der Pfanne mit Öl oder Ghee (Butterschmalz) leicht anbraten, bis es duftet, die Tomaten, die Kichererbsen, gerne auch noch anderes Lieblingsgemüse dazugeben, und kurz bevor Sie etwas Wasser angießen, einen großen Teelöffel Curry in die Pfanne geben, aber nicht anbrennen lassen(!!). Das Ganze etwas dünsten und schließlich den gefrorenen Reis dazugeben, abschmecken, fertig. Dazu vielleicht ein paar Salatblätter mit Öl, Senf, Salz und Pfeffer. Das Ganze dauert keine 15 Minuten. So lange dauert es auch, bis Sie eine Tiefkühlpizza gar haben. Schmeckt aber lange nicht so gut ...
Also, was lernen wir gerade? Uns zu beschränken auf das, was wir haben, auf Ideen zu kommen, mehr selber zu machen, einfach zu leben. Das schont die Umwelt, gibt ein Gefühl von Reichtum und stärkt das Selbstgefühl. Unter anderem so - bleiben die Lebensgeister aktiv - trotz Corona ...
Nur Geduld! Alles Gute und bleiben Sie gesund!Ihre Sabine Gapp-Bauß
Archiv
Dezember: Mach es dir hell im Dunkel
November: Selbst oder Ego? "Ich will." oder "Ich will aber unbedingt!"
Juli: Körper fühlen macht kühlen Kopf
Juni: Stress mit der Maske? Besser atmen!
April: Respekt, aber keine Angst vor einer Covid 19-Infektion!
Februar: Coronainfektionen - Was ist hilfreich?
Januar: Einfach leben, fokussieren auf kleine Dinge, selber machen statt kaufen
Dezember: Sich rückverbinden mit dem Wunderbaren
November: Wohltuendes für Körper und Seele
Oktober: Innere Quertreiber oder sonstige blinde Flecken erkennen
August: Die Balance zwischen "Ego" und "Selbst"
Juni/Juli: Man kann aus allem etwas machen
Mai: Natürliches Stressmanagement
April: Bei Ärger - den Default Modus im Gehirn pflegen
März: "Ich weiß nicht"- Zustände akzeptieren
Dezember: Selbstfürsorge durch Ernährung - die "Supersuppe"
November: Die spirituelle Intelligenz nutzen
Oktober: Den Sinn zu verstehen, entstresst!
September: Bewusstheit geht immer!
August: Tu`s mit Liebe oder lass es bleiben!
Mai: Schalten Sie ab, jetzt sofort!
April: Umgang mit Widerständen
Dezember: Auch mal die "Komfortzone" verlassen
Oktober: Problemlösung in Beziehungen
September: Zentriertheit und Konzentration
Juni: Lockerer Probleme lösen mit Hilfe des Kontrastierens
Mai: Mit Widerständen bewusst umgehen
April: So nutzen Sie den Atem als Brücke zu Bewusstheit und Besonnenheit
März: So meiden Sie Stress durch ständigen Innovationsdruck
Februar: So kommen Sie körperlich stressfrei durch den Winter